Songs of Love and Hate

Film: Songs of Love and Hate
Länge:
89 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Katalin Gödrös
Darsteller:
Sarah Horváth, Jeroen Willems, Ursina Lardi, Luisa Sappelt, Joel Basman, Mira Elisa Goeres, Peter Jecklin, Lilian Fritz
Genre:
Drama
Land:
Schweiz, 2010
Den Titel hat sich die Zürcher Regisseurin und Drehbuchautorin Katalin Gödrös von Leonard Cohens Album aus dem Jahr 1971 geliehen, denn in ihrem neuen Familiendrama geht es um das enge Wechselspiel zwischen Liebe und Hass. Vater Rico lebt zusammen mit seiner Frau und den beiden Töchtern in einem idyllischen Weinbaugebiet am Fuße der Schweizer Alpen. Die harmonische Familienatmosphäre wird gehörig durcheinander gebracht, als in Lilli, der älteren Schwester und Ricos Lieblingstochter, erste sexuelle Sehnsüchte erwachen. Diese Veränderung bei Lilli bringt auch Rico in Bedrängnis, denn er sieht nun seine Tochter, die zur Frau wird, mit anderen Augen an. Irritiert dadurch meidet er von nun an jeglichen körperlichen Umgang mit ihr. Lilli fühlt sich zurückgestoßen und reagiert mit Aggression und grausamen Machtspielen. Dabei zieht sie nicht nur ihren Freund Fabio mit ins Unglück, sondern schließlich die gesamte Familie.

„In ‚Songs of Love and Hate’ möchte ich nicht eine besonders grausame Familiensituation schildern“, sagt Katalin Gödrös zu ihrem neuen Film, „sondern ich versuche über das Unausgesprochene, über das, was nicht sein darf, eine Geschichte zu erzählen. Über Blicke, die sich verirren, über Gedanken, die entgleiten, eigentlich über etwas, was in jeder Familie vorkommt. Nur werden hier diese Ansätze weitergesponnen, die psychologischen Schrauben eines komplizierten Familiengefüges angezogen, bis das, was nicht ist, was nicht sein darf, seine zerstörerische Macht ausübt.“ In der Tat beschreibt Katalin Gödrös mit starken, zum Teil düsteren Bildern, wie eine intakte Vater-Tochter-Beziehung durch die Veränderungen in Lilli zerbricht, ja sogar das Mädchen dazu treibt, seinen Freund zu erniedrigen und letztendlich zu zerstören, während es seinen Vater zum Komplizen seiner grausamen Spiele macht, um seinen Platz als Lieblingstochter zurückzuerobern. Ursachen für Lillis Verhalten aber werden zuwenig aufgezeigt. Die innerlich zerrissene und doch auch berechnende, kalte Lilli wird hervorragend dargestellt von Sarah Horváth („Lollipop Monster“), die dafür beim 32. Filmfestival Max Ophüls 2011 mit dem Nachwuchsdarstellerpreis ausgezeichnet wurde. Sie gibt uns viele Rätsel auf, über die es sich lohnt, länger nachzudenken.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch, Französisch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDProfun Media

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (5. Woche 2013).