Sommerfest

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
88 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Sönke Wortmann
Darsteller:
Lucas Gregorowicz (Stefan), Anna Bederke (Charlie), Nicholas Bodeux (Toto), Peter Jordan (Frank), Sandra Borgmann (Karin), Jasna Fritzi Bauer (Mandy) u.a.
Genre:
Komödie , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, 2017
„Muss man dich kennen?“ – diese Frage kommt sofort, wenn der Theaterschauspieler Stefan Zöllner seinen alten Kumpels verrät, welchen Beruf er ausübt. Sozusagen von der Bühne des Münchner Residenztheaters weg kehrt er in seine Heimatstadt Bochum zurück, die er vor zehn Jahren für immer, wie er glaubte, verlassen hat. Der Grund für seine Rückkehr ist der plötzliche Herztod seines Vaters. Drei Tage gibt sich Stefan Zeit, um seinen Vater, zu dem er kein besonders enges Verhältnis hatte, unter die Erde zu bringen und sein Elternhaus, ein typisches Zechenarbeiter-Reihenhaus, einem Makler zu übergeben. Doch dann holt ihn die Vergangenheit ein, kitzelt der raue Ruhrpott-Charme eine Menge Heimatgefühle aus ihm heraus, provozieren ihn Verwandte und Bekannte allein durch ihre Anwesenheit, über das eigene Leben in München in den letzten zehn Jahren nachzudenken. Denn so die Ansage: „In München wohnt man nur, da lebt man nicht“. Als dann noch Stefans große Jugendliebe Charlie auftaucht, geraten seine Pläne völlig durcheinander. Charlie, eine schöne wie handfeste Frau, weiß nämlich nicht nur, was sie will, sondern auch, was für Stefan gut ist.

Dass der „Ruhrpott“-Roman des Bochumer Schriftstellers und Kabarettisten Frank Goosen Regisseur Sönke Wortmann („Frau Müller muss weg“) so begeistert hat, dass er ihn verfilmen wollte, ist sicher kein Wunder, hat doch auch er seine Wurzeln im Ruhrgebiet. Genauso gut kennt sich dort Lucas Gregorowicz aus, der die Figur des Stefan spielt. Er hat in Bochum seine Jugend verbracht und an der dortigen Schauspielschule studiert. Bei so viel eigener Erfahrung und Bindung zum Ruhrgebiet kann doch eigentlich nur ein charmanter, authentischer, mit einem liebevollen Augenzwinkern inszenierter „Heimat“-Film entstehen. Und in der Tat ist Wortmann mit „Sommerfest“ eine authentische, warmherzig-witzige Hommage an den alten wie den heutigen, sehr veränderten „Ruhrpott“ gelungen. Dazu tragen nicht nur die spannenden, wie aus einer anderen Zeit stammenden Stadtansichten von Bochum bei, die von Kameramann Michael Wiesweg eingefangen wurden, sondern auch die vielen Nebendarsteller – allen voran Elfriede Fey als die „Omma vom Trinkhäuschen“ –, die ihre skurrilen Rollen mit viel Spielfreude und mit einem echt wirkenden Ruhrpott-Dialekt und -Witz ausfüllen. (Deshalb sollte man übrigens den Abspann auch bis zum bittersüßen Ende schauen!) Bei all dem Spaß kommt allerdings Stefans Sinnsuche, seine kritische Auseinandersetzung mit dem bisherigen Leben in München, seine Beschäftigung mit „Heimat“ und mit seinen Wurzeln viel zu kurz. Vielleicht aber ist es auch so gewollt, dass Stefan der Beobachter, der „immer so Unentschlossene“ bleibt, wie Charlie permanent behauptet.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch / Dt. f. Sehg.

Untertitel: Dt. f. Hörg.

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (50. Woche 2017).