Sommer 04

Sommer 2004. Miriam Franz verbringt mit ihrem Lebensgefährten André, ihrem 16jährigen Sohn Niels und dessen frühreife 12jährige Freundin Livia die Ferien in ihrem Sommerhaus an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Beim Segeln lernt Livia den Enddreißiger Bill kennen. Besorgt bemerkt Miriam, dass sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung zu entwickeln scheint. Miriam will eingreifen - doch es geht ihr nicht nur darum, das Mädchen zu schützen. Sie selbst hat Interesse an Bill und beginnt eine Affäre mit ihm. Schließlich kommt es zu einem Unglück.

Eine bürgerliche Familie in der Sommerfrische, deren Probleme miteinander, mit ihren Beziehungen und Gefühlen dort hervortreten - mit diesem Thema und seiner beiläufigen Erzählweise erinnert "Sommer 04" stark an französische Filme ähnlicher Art. Dank guter Darsteller und den in kühlen Farben fotografierten Bildern ist der Film atmosphärisch durchaus stark. Doch die Figuren geben sich so betont intellektuell und oftmals unbeteiligt, dass sie für den Zuschauer fremd und künstlich bleiben. Besonders fällt das beim Umgang der Erwachsenen mit den Jugendlichen auf - sie nehmen sie fast nicht als Heranwachsende, Schutzbefohlene wahr, die sie eindeutig sind, und man versteht nicht warum. Letztlich bleibt der Eindruck einer Gruppe Menschen, die selbstbezogen jeder für sich im eigenen Saft kochen. Lebensecht und berührend wirken sie dabei leider nicht.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch

Kirsten Loose