Single Bells

Kati und Jonas sind beide um die dreissig, geschäftlich erfolgreich und äußerst karrierebewusst. Weihnachten naht und die beiden planen ihre Flucht vor dem Weihnachtstrubel nach Mauritius. Doch plötzlich überwältigt Kati Sentimentalität. Als der spontan geäußerte Kinder- und Heiratswunsch bei Jonas nicht auf die gewünschte Resonanz stößt, entschließt sie sich nach einem großen Krach, die Festtage im Kreise der Familie in der österreichischen Provinz zu verbringen. Doch in dem romantisch verschneiten Landhaus ihrer Schwester sorgen die beiden Großmütter für heftige Turbulenzen, wobei auch Jo und die Kinder nicht unschuldig sind. Als schließlich auch noch der Christbaum brennt, eskaliert das unter der scheinbaren Weihnachtsidylle brodelnde Familiendrama.

Xaver Schwarzenberger zeichnet eine boshafte Weihnachtskomödie, in der unsägliche Großmütter, nervende Kinder und explosive Partnerkonflikte das vermeintliche Fest der Liebe zu einem Schreckens-Szenario werden lassen. Zwar ist die Rahmenhandlung eher konventionell und die Inszenierung bleibt den üblichen Fernsehstandards verhaftet, in ihren satirischen Spitzen auf das programmierte Weihnachtsglück hat diese Komödie allerdings amüsante Momente. Vor allem die beiden Großmütter, Johanna von Koczian und Inge Konradi, sind treffend ausgesucht und in ihren unterschiedlichen Charakteren wunderbar gegenübergestellt. Sie sind es vor allem, die der Geschichte die nötige Schärfe und sarkastischen Witz verleihen.