Silver Linings

Silberstreifen am Horizont, ein optimistischer Blick in die Zukunft, das ist etwas, das der Enddreißiger Pat dringend gebrauchen könnte. Acht Monate war er in der geschlossenen Psychiatrie, weil er den Liebhaber seiner Ehefrau Nikki brutal zusammengeschlagen hat. Pat leidet unter einer pipolaren Störung. Bei seinen Eltern versucht er nun ein neues Leben zu beginnen. Vater Pat Sr. ist von Football besessen, noch dazu extrem abergläubisch. Der angeschlagene Sohn soll endlich normal werden um wieder sein Glücksbringer zu sein. Über den besten Freund lernt Pat die psychisch labile Tiffany kennen. Seit ihr Ehemann gestorben ist, versucht sie mit sexuellen Eskapaden die Leere in sich zu füllen. Zwischen den beiden Außenseitern entwickelt sich eine eigenwillige Freundschaft und die beiden vereinbaren einen Deal: Tiffany hilft Pat die Ehefrau zurückzugewinnen, dafür muss Pat mit Tiffany aus therapeutischen Gründen eine Tanzchoreografie einstudieren. Als Pats Vater eine Menge Geld bei Sportwetten verliert und dem Sohn die Schuld gibt, macht Tiffany einen unkonventionellen Vorschlag in Form einer abenteuerlichen Wette. Leider nur will Pat einfach nicht kapieren, dass Tiffany längst viel mehr für ihn empfindet als Freundschaft.

Für Filmfans ist David O. Russell kein Unbekannter. Bereits 1996 begeisterte er das Kinopublikum mit seiner liebevoll überdrehten Komödie „Flirting with Desaster“. Es folgten u.a. „I Heart Huckabees“ und die erste Oscar-Nominierung für „The Fighter“. Auch sein wunderbar lebensbejahendes neues Werk wurde vielfach nominiert, Jennifer Lawrence schließlich erhielt ihren zweiten Oscar. Einmal mehr zeigt der junge Shooting Star was für eine fantastische Schauspielerin sie ist. Alle anderen Rollen sind ebenfalls hervorragend besetzt. Wie in allen Arbeiten dieses Regisseurs ist es auch hier das Drehbuch, das die melancholische Komödie zu einem Ereignis macht. Hintergründige Dialoge und ein liebevoller Blick auf alle Verrücktheiten seiner Figuren, die schließlich den guten Kern ihres Charakters ausmachen, zeichnen dieses Feelgood-Movie der anderen Art aus. Das große Finale beim Tanzwettbewerb schließlich ist derartig gut auf die Schlusspointe inszeniert, dass es dem Zuschauer ein breites Lächeln ins Gesicht und Tränen der Rührung in die Augen zaubert. Wer diesen Film im Kino verpasst hat, sollte ihn nun auf DVD nachholen.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Christiane Radeke