Silentium

Der lethargische Privatdetektiv Simon Brenner leidet an der Gesellschaft und heftigen Kopfschmerzen. Mühsam schleppt er sich durch den Alltag, ohne recht zu wissen, wohin ihn das Leben treiben wird. Als der Schwiegersohn des Salzburger Festspielleiters vom Mönchsberg herabstürzt, engagiert seine Witwe den grummeligen Ex-Polizisten, denn sie glaubt nicht an einen Selbstmord. Die Hinweise führen in eine Klosterschule für Jungen und enthüllen blutige Spuren. Irgendjemand will Brenner unbedingt los werden und das kann der partout nicht ausstehen. Gemeinsam mit seinem Ex-Kollegen, dem Rettungssanitäter Berti, räumt er in Salzburg so gut es geht auf.

Nach "Komm, süßer Tod" ist "Silentium" die zweite Verfilmung eines Romans von Wolf Haas, der mit Simon Brenner eine der interessantesten Detektivfiguren der letzten Jahre schuf. Die Besetzung ist großartig: Neben Josef Hader glänzt Simon Schwarz in der Rolle des Berti, Joachim Król spielt den schleimigen Bösewicht, Udo Samel den intriganten Festspielleiter. Wolf Haas schrieb gemeinsam mit Regisseur Wolfgang Murnberger (der bereits bei "Komm süßer Tod" Regie führte) und Hauptdarsteller Josef Hader das Drehbuch. Dabei blieben die drei eng an Ton und Stimmung der Vorlage, die sich durch höchst eigenwillige Sprache und Erzählweise auszeichnet. „Silentium“ ist eine böse, absurde, zynische Geschichte, die die österreichische Gesellschaft, die Gier der Menschen und ihre Heuchelei aufs Korn nimmt. Die lakonischen Kommentare des Erzählers, seine philosophischen Zusammenfassungen und Pointierungen begleiten die Handlung vom ersten bis zum letzten Satz. Eine hervorragende Adaption eines boshaften Romans.

DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Trailer, Interviews, Behind the Scenes, Pressekonferenz, Berlinale-Premiere, alternative Szenen

Rotraut Greune