Scott Pilgrim hebt ab (Staffel 1)

Serienstart:
17.11.2023
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
ca. 30 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Abel Góngora
Darsteller:
/
Genre:
Animation , Literaturverfilmung
Land:
USA, Japan, 2023

Gefühlt sind Reboots heute schon da, wenn die Kamera des Originals noch nicht ganz abgekühlt ist. Anders hier: Immerhin liegen zwischen dem Realfilm „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ nach der Comic-Reihe von Bryan Lee O'Malley und seinem Reboot als achtteilige Anime-Serie ganze zwölf Jahre. Und diese Zeit merkt man der Serie auch an. Denn Scotts Love Interest Ramona Flowers, die im Film nur Handlungsalibi und Randfigur war, tritt nun in den Mittelpunkt. Tschüss, kleiner nerdiger Bassisten-Loser, hallo Punk-Girl!


Darum geht es in der ersten Staffel der Anime-Serie:


Scott Pilgrim, der bei seinem besten Freund Wallace lebt (oder vielmehr: sich bei ihm eingenistet hat), trifft auf einer Party die Frau seiner Träume. Ramona hat lila-pink gefärbte strubbelige Haare und es ist Liebe auf den ersten Blick. Sie küssen sich, sie landen in der ersten Nacht im Bett. Dass Scott zur Zeit auch mit der Schülerin Knives zusammen ist, hat er lieber mal verschwiegen. Aber das wird auch nicht zum Hauptproblem. Denn als solches erweisen sich die sieben Ex-Freunde von Ramona, die sich zusammenschließen, um Scott auszuschalten.


Lohnt sich „Scott Pilgrim hebt ab“ für dich?


Pixelige 80er-Jahre-Beat-em-up-Gaming-Ästhetik trifft auf stilisierten, manchmal ziemlich durchgeknallten Anime-Style. Laut ist das ganze, schräg – und im besten Sinne absolut nicht vorhersehbar. Während die Serie in den ersten Minuten an dem Spielfilm anknüpft, der mittlerweile Kultstatus hat, und sowohl in der Originalfassung als auch in der Synchronfassung mit vertrauten Sprecher*innenstimmen aufwartet, schlägt sie bald neue Wege ein. Scott verschwindet von der Bildfläche, dafür wird Ramona Flowers zur zentralen Figur, die sich noch einmal mit ihren Ex-Freunden (und einer Ex-Freundin) auseinandersetzen muss. In jeder Episode rückt schließlich eine andere Figur aus ihrer Vergangenheit in den Mittelpunkt. Doch so abgefahren die Serie auch ist, so sehr geht sie doch auch auf die Nerven. Man stumpft ab, wenn einfach alles so dermaßen drüber ist, dass daraus nur noch ein einziger bunter Brei wird. Nahezu alles ist übertrieben, extra-laut, überzogen – die Figuren, die Animation, die Effekte, die Musik. Die wenigen ruhigen Szenen wirken dagegen geradezu erholsam, doch wird auch in diesen versucht, die Dialoge stets mit vielen Gags aufzuladen. Vielleicht ist „Scott Pilgrim hebt ab“ gerade deswegen aber auch eine Serie, die man gerade deshalb einfach mal nicht an einem Stück wegbingen sollte und die in einer niedrigeren Dosis gewinnt.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch u. a.

Untertitel: Deutsch, Englisch u. a.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (46. Woche 2023).