School Spirits (Staffel 1)

Serienstart:
21.07.2023
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
44-52 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Max Winkler, Oran Zegman u. a.
Darsteller:
Peyton List (Maddie Nears), Kristian Ventura (Simon Elroy), Kiara Pichardo (Nicole Herrera), Spencer Macpherson (Xavier Baxter), Nick Pugliese (Charley) u. a.
Genre:
Fantasy , Jugend , Drama , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2023

Ewig in der Schule bleiben? Eine Horrorvorstellung! Für Maddie aber bittere Realität. Denn die Protagonistin der Streaming-Serie „School Spirits“ wurde ermordet und kann als Geist das Gelände ihrer Highschool vorerst nicht verlassen. Aus dieser griffigen Idee ziehen die Geschwister Megan und Nate Trinrud, die hier ihre eigene, mit Maria Nguyen verfasste Graphic Novel (erscheint im November 2023!) adaptiert haben, jede Menge Mystery-Spaß und emotionale Momente.


Wovon die Serie „School Spirits“ handelt:


Da es noch keine Spur von ihrer Leiche gibt, gilt die Teenagerin Maddie an ihrer Schule „nur“ als vermisst. Sie selbst ist es, die zu Beginn der Auftaktfolge begreift, dass sie ermordet wurde. Und nicht nur das: Als Geist hängt sie auf dem Weg ins Jenseits fest, wandelt durch die Hallen der Split River High und verfolgt heimlich den Alltag ihrer ahnungslosen Ex-Mitschüler*innen. Bekanntschaft macht Maddie dabei mit anderen Toten, die genau wie sie an diesem Ort ums Leben kamen. Charley, der bereits in den 1990er Jahren verstarb, weiht die Neue in die Regeln des Geisterdaseins ein: Gegenstände können berührt, in die Hand genommen werden. Verändern lässt sich in der Welt der Lebenden jedoch nichts. Während die Mitgeister eher nach vorne blicken, ist die gegen Erinnerungslücken ankämpfende Maddie auf die Vergangenheit fixiert: Wer hat sie ermordet? Und warum? Auf der Suche nach Antworten gelingt es ihr völlig überraschend, Kontakt zu ihrem besten Kumpel Simon aufzunehmen, der sie bei ihren Nachforschungen natürlich unterstützt.


Warum die Serie „School Spirits“ überzeugt:


Im wahren Leben kann Schule die Hölle sein, zumindest im übertragenen Sinne. Die Serie nimmt dieses Bild nun wortwörtlich und macht tote Jugendliche zu Gefangenen in einer Zwischenwelt. Als passive Beobachter*innen sehnen diese sich nach dem Übergang ins Jenseits, der endlich Ruhe verspricht. Der schöne Dreh dabei: Obwohl die Geisterexistenz nervig und mitunter quälend sein mag, wird sie nicht in düstere Farben getaucht. Immer wieder blitzt Humor auf. Schon die Idee einer Selbsthilfegruppe für die Verstorbenen ist amüsant. Witzige Momente produziert überdies die demonstrativ schlechte Laune von Maddies Schicksalsgefährtin Rhonda, die seit 60 Jahren in der Split River High festsitzt. Lustige Situationen entstehen auch dann, wenn die Welt der Toten auf die Welt der Lebenden prallt. Simon etwa sorgt sich mehrfach, dass Maddie ihn nackt sehen könnte.

Das Setting von „School Spirits“ wird im Horror- und Mystery-Genre zwar oft bespielt. Durch den Geisterkniff und die Mordermittlungen fühlt sich die Geschichte allerdings recht frisch an. Auch wenn die Handlung regelmäßig durch Komik aufgelockert wird, baut sich ein ordentlicher Spannungsbogen auf. Verdächtige gibt es nicht wenige, Wendungen zuhauf. Und dank der ständigen Wechsel zwischen den Erfahrungen der toten Maddie und ihren langsam zurückkehrenden Erinnerungen bleibt es dynamisch-kurzweilig.

Hoch anrechnen muss man den kreativen Köpfen hinter der Serie, dass ihnen die Bedürfnisse der Figuren wichtig sind. Wer will ich sein? Wie gehe ich mit den Erwartungen der Gesellschaft um? Mit wem möchte ich mein erstes Mal erleben? Welchen Wert hat Freundschaft? Und was wird meine Zukunft bringen? „School Spirits“ schneidet Fragen an, die in vielen Highschool-Werken Thema sind, nimmt sich zum Ergründen aber ausreichend Zeit. Um nur zwei Beispiele zu nennen: In den mitunter von Schmerz erfüllten Gesprächen zwischen Maddie und Simon zeigt sich echte Verbundenheit. Ähnlich berührend ist der Nebenstrang rund um Charley, der einem ehemaligen Mitschüler, heute Lehrer an der Split River High, seine Liebe zu offenbaren versucht. Drücken wir die Daumen, dass die Macher*innen auch in der bereits bestätigten zweiten Staffel Platz für die kleinen, ruhigen Augenblicke, für das Innehalten finden!

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29. Woche 2023).