Schneeland

Die Schriftstellerin und Mutter von drei Kindern, Elisabeth, kann den plötzlichen Tod ihres Mannes nicht verwinden und fährt in die weite Schneelandschaft Lapplands hinaus, um zu sterben. An einem einsamen Holzhaus entdeckt sie – vom Schnee fast zugeweht – eine alte, tote Frau. Elisabeth will sie würdig beerdigen und während sie im Haus nach Holz für ein Kreuz sucht, findet sie das Tagebuch dieser Bäuerin. Mühsam rekonstruiert sie das Leben der Frau, die Ina hieß und Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts hier ihre Jugend verbrachte. Eine schwere Jugend, denn abgeschnitten von der Welt lebte sie hier allein mit ihrem gewalttätigen Vater. Knövel schlägt sie regelmäßig, bewacht sie auf Schritt und Tritt und missbraucht sie sexuell. Allmählich aber verliert Ina die Angst vor ihrem Peiniger, erst recht, als sie den Hirten Aron kennen lernt und sich beide ineinander verlieben. Doch ihr Glück währt nicht lange. Als Aron sich in die Stadt aufmacht, um Besorgungen für die heimliche Hochzeit zu machen, verunglückt er im Eis. Ina, die ein Kind von ihm erwartet, ist fest entschlossen, sich und ihr Kleines vor der Gewalt des Vaters zu schützen. Berührt von der Geschichte Inas entwickelt Elisabeth eine neue Einstellung zum Leben und zum Tod.

Auf beeindruckende Weise verknüpft hier Regisseur Hans W. Geißendörfer die Liebes- und Leidensgeschichten zweier Frauen aus unterschiedlichen Epochen und setzt sie in Beziehung zu einer Natur, die faszinierend und beängstigend zugleich ist. Für die in Schweden gedrehten, besonders eindrucksvollen Naturaufnahmen wurde Kameramann Hans-Günther Bücking gerade mit dem Deutschen Filmpreis für die beste Kamera ausgezeichnet. Die Spannung der Geschichte vermag sich auch jungen Menschen nachhaltig zu vermitteln.


DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Interviews, Trailer

Barbara Felsmann