Schiffbrüchig

Im Jahre 1805 werden David Robinson und seine Familie unter Spionageverdacht in ein Gefangenenlager nach New South Wales geschickt. Doch das Schiff gerät im indischen Ozean in einen Sturm und kentert. Gerade noch können David, seine Frau Lara und drei ihrer Kinder auf einer einsamen Insel Zuflucht finden. Jake jedoch, ihr neunjähriger Sohn, wird während des Sturms von Seemännern gerettet. Auf der Insel gestrandet, muss die Familie versuchen, zu überleben. Sie lernen den Eingeborenen Namatiti kennen, der schnell zum Freund in der Fremde und zum Lebensretter nach einem Schlangenbiss wird. Der anfangs musterhafte Patriarch David lernt allmählich, auch auf seine Frau und seine Kinder zu hören, denn nur gemeinsam kann die Familie den Gefahren der Insel trotzen. Währenddessen wächst Jake unter Piraten auf. - Sieben Jahre später sind die Piraten auf der Flucht vor britischen Soldaten und landen auf der Insel. In einem dramatischen Kampf mit den Robinsons wird der Piraten-Kapitän Blunt, der Jakes Ziehvater war, getötet und der verlorene Sohn kehrt zurück in die Arme seiner Familie.

„Schiffbrüchig“ wurde nach dem Roman "Die Schweizer Familie Robinson" von Johann David Wyss als Zweiteiler für das Fernsehen gedreht. Wie viele TV-Großproduktionen der letzten Zeit wurde auch diese mit enormem Aufwand produziert: Luftaufnahmen, exotische Kulissen, Piratenschiffe, Baumhäuser - all dies vermittelt ein realistisches Bild der ausweglosen Situation, in der sich die Robinsons zunächst befinden. Die Gegenüberstellung der gewohnten zivilisierten Welt mit dem Überlebenskampf in der Wildnis wird allerdings leider nur beiläufig abgehandelt. Schade auch, dass die Figuren zum Ende zunehmend an Glaubwürdigkeit verlieren, weil ihnen zu viele Wandlungen und Wendungen abverlangt werden, damit die Story in einem Happy End mündet.

Kristin Langer