Sanctuary (Staffel 1)

Serienstart:
04.05.2023
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
31 bis 64 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Tomoki Kanazawa
Darsteller:
Wataru Ichinose (Kiyoshi Oze), Pierre Taki (Enshō-oyakata), Shioli Kutsuna (Asuka Kunishima), Shōta Sometani (Shimizu), Hiroki Sumi (Shizuuchi), Koyuki (Hana) u. a.
Genre:
Drama
Land:
Japan, 2023

Das typische Bild eines männlichen Sumoringers werden wohl die meisten von uns kennen. Aber wer weiß wirklich mehr über den japanischen Traditionssport, bei dem Menschen mit gewaltigen Körpermassen aufeinandertreffen und der Kampf oft schon innerhalb weniger Sekunden entschieden wird? Die Netflix-Serie „Sanctuary“ gibt nun einen intensiven Einblick in diese faszinierende und zugleich sehr harte und streng von jahrhundertealten Traditionen geprägte Welt. Aber keine Sorge: Es wird dabei auch ziemlich abenteuerlich, denn der „Held“ dieser Geschichte ist ein junger Rookie, der sich davon nicht weiter beeindrucken lässt und auf seine ganz eigene Weise in den Ring steigt …


Was dich in der Sumo-Serie „Sanctuary“ erwartet:


Seit seine Eltern ihr Sushi-Restaurant verloren haben und der Familienzusammenhalt zerbrochen ist, schlägt sich Kiyoshi mit kleinen Gaunereien durch, um genug Geld zu sparen und den Familienbetrieb wieder aufbauen zu können. Mit bloß mäßigem Erfolg. Dann wird der Sumo-Stallmeister Ensho auf seine Fähigkeiten als Straßenkämpfer aufmerksam und rekrutiert ihn mit dem Versprechen auf das große Geld. Kiyoshi lässt sich darauf ein – aber die Realität sieht erstmal ganz anders aus, als er sich das zunächst vorgestellt hat. Im Sumo-Stall herrschen strenge Regeln, mit seiner rebellischen Art eckt er sofort bei allen an und muss nicht nur im Ring ganz schön einstecken – bis hin zu Forderungen von außen, ihn rauszuschmeißen, weil er dem guten Ruf des Sumo schaden würde. Mehrmals ist Kiyoshi kurz davor, alles hinzuschmeißen – bis ihn der Sport dann eben doch mitreißt, er seinen Ringer-Namen Enno erhält und allmählich entdeckt, was für ein Kampfgeist wirklich in ihm steckt.


Warum es sich lohnt, bei „Sanctuary“ reinzuschauen:


Warum sollte ich mir eine Serie gerade über Sumo ansehen, wo es doch genügend Filme und Serien über andere Sportarten gibt? Die Frage stellt sich anfangs tatsächlich ein paarmal – zum Beispiel wenn wir zum ersten Mal sehen, wie es hier im Sumo-Stall zugeht: knallhartes und blutiges Training über jegliche Grenzen hinaus, abschätziger Umgang untereinander, und das bis hin zur absurden Situation, in der sich einer der erfahrenen Kämpfer von den Neulingen den Hintern abwischen lässt. Das wirkt doch ein bisschen aus der Zeit gefallen – genau wie der kindisch-überspitzte Umgang mit Sexualität, bei der allein der Anblick von (bekleideten) Brüsten ewig lange Hypnose-Zustände auslösen kann. Auf der anderen Seite ist der etwas stumpfe Humor eine passende Abwechslung und ein guter Kontrast zu den eindringlichen Szenen in „Sanctuary“.

Und nach ein wenig Eingewöhnung kickt dann auch die Faszination für diese besondere Welt: Denn die Verbundenheit mit dem Sport kommt auf jeden Fall rüber, die Kämpfe sind intensiv – vor allem wie hier wirklich gewaltige Körpermassen aufeinandertreffen und sich im engen Kreis des Rings einen hochkonzentrierten Schlagabtausch liefern. Und sogar die nervigen Charaktere im Sumo-Team des Protagonisten wachsen allmählich ans Herz. Selbst das Essen wird zum Hingucker: Wie unsere Sumo-Ringer nach dem Training gefühlt 10.000 Kalorien in zwei Minuten in sich hineinfuttern! Dazu stecken die Herausforderungen für Kiyoshi nicht allein im Ring, sondern vor allem in seiner schwierigen Familiengeschichte und dem noch nicht so recht gelingen wollenden Versuch, seinen Platz in der Welt zu finden. Doch den findet er allmählich – und ab dem Punkt macht diese außergewöhnliche Serie richtig Spaß!

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Japanisch, Englisch u. a.

Untertitel: Deutsch u. a.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18. Woche 2023).