Salvador – Kampf um die Freiheit

Film: Salvador – Kampf um die Freiheit
Länge:
128 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Manuel Huerga
Darsteller:
Daniel Brühl, Tristán Ulloa, Leonardo Sbaraglia, Leonor Watling, Ingrid Rubio u. a.
Genre:
Drama , Historienfilm , Politischer Film , Jugend
Land:
Spanien, Großbritannien , 2006
Spanien zur Zeit der Franco-Diktatur im September 1973: In Barcelona verhaften Polizisten der Guardia Civil zwei wegen Bankraubs gesuchte Mitglieder einer anarchistischen Organisation. Bei der Festnahme kommt es zu einem Schusswechsel, bei dem ein Polizist tödlich getroffen wird. Einer der Verhafteten ist der 25-jährige Salvador Puig Antich, der mit allen Mitteln politischen Widerstand gegen das faschistische Regime zu leisten versucht. Er wird wegen der Ermordung des Polizisten in einem dubiosen Schnellverfahren von einem Militärtribunal zum Tode verurteilt. Verzweifelt versuchen sein Anwalt, seine Freunde und Familienangehörige, die Hinrichtung in letzter Minute abzuwenden.

Nicht zuletzt auch für die heutige Jugend in Spanien ist Salvador Puig Antich, der am 2. März 1974 als letzter politischer Gefangener Spaniens mit einer Schraubzwinge hingerichtet wurde, ein wichtiges Symbol des politischen Widerstands, was sicher auch den riesigen Erfolg des Films in Spanien erklärt. Regisseur Manuel Huerga ging es weniger um eine historische Aufarbeitung des Themas als um den möglichen Gegenwartsbezug, der allein schon dadurch gegeben ist, dass das damalige Urteil bis heute nicht revidiert wurde. Huega zufolge solle man sich gegen Ungerechtigkeiten in jeder Form auflehnen und Jugendlichen sei es ohnehin besonders zueigen, bestehende Regeln und Gesetze in Frage zu stellen. Leider löst der Film diesen gesellschaftspolitischen Anspruch im ersten Teil nicht voll ein, in dem der im Gefängnis sitzende Salvador seinem Anwalt und Freund erzählt, wie er sich vom braven Studenten zum bewaffneten Widerständler gegen das Franco-Regime entwickelte. In Spanien mag es zum Allgemeinwissen gehören, hierzulande genügen wenige, für den Film kostengünstig inszenierte Beispiele des Terrorregimes nicht, um das Abdriften der Widerstandsgruppe in die Kriminalität zu erklären, deren Banküberfälle eher an Dumme-Jungen-Streiche erinnern als an irgendeine Form von politischem Bewusstsein. Stark wird der Film nicht zuletzt dank darstellerischer Leistungen erst in der zweiten Hälfte, in den als Kammerspiel inszenierten Gefängnisszenen. Diejenigen übrigens, die über Daniel Brühl in der Rolle des spanischen Nationalhelden erstaunt sind, sollten sich sein im perfekten Spanisch gegebenes Interview (mit Untertiteln) im Bonusteil der DVD ansehen. Schließlich ist er, als Sohn einer spanischen Mutter, zweisprachig aufgewachsen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Interview

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH

Kauf-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (4. Woche 2008).