Rolli Blues - Wenn's mal wieder hart auf hart kommt

Rupaszov war Feuerwehrmann, bis er nach einem Unfall im Rollstuhl sitzen muss. Um weiter für einen angemessenen Lebensunterhalt zu sorgen, hat er sich in die Dienste der örtlichen Mafia in Budapest gestellt – Rupaszov arbeitet als Berufskiller. Eigentlich ganz prima, denn einen Rollstuhlfahrer verdächtigt man so schnell nicht. Doch die Jobs werden immer komplizierter und er könnte gut Hilfe gebrauchen. Als er in einem Behindertenheim Zoli und Barba kennenlernt, scheint das die Lösung: Den beiden fehlt Abwechslung und auch ein bisschen Nervenkitzel und Rupaszov fehlen Komplizen. Ab sofort sind also drei Behinderte im Einsatz, was allerdings der Mafiaboss Rados gar nicht gern sieht. Er würde die Neuankömmlinge am liebsten beseitigen lassen ...

Eine skurrile Geschichte mit sehr ungewöhnlichen Protagonisten, die der ungarische Regisseur Attila Till inszeniert hat. Um dem auch stilistisch gerecht zu werden, baut Till immer wieder Comic-Elemente in seinen Film ein, der ein Genremix aus Killerthriller, Komödie und irgendwie auch Coming of Age ist. Der Killer und die Möchtegern-Killer wachsen einem schnell ans Herz und auch als Zuschauer weiß man nicht immer gleich, was Phantasie und was Realität ist. Liebenswerte Killer also mit Herz und Humor. Kein Wunder, dass der Film bei Festivals Preise abräumte: FIPRESCI-Preis und Preis der Ökumenischen Jury beim FilmFestival Cottbus, den Goldenen Alexander für den Besten Langfilm und die Darstellerpreise in Thessaloniki und weitere Kritiker- und auch Publikumspreise. Ungarn schickt den Film auch ins Rennen um den nächsten Auslandsoscar.

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Gabi Brandt