Rememory - Im Schatten der Erinnerung

Länge:
108 Minuten (Blu-ray: 112 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Mark Palansky
Darsteller:
Peter Dinklage (Sam Bloom), Evelyne Brochu (Wendy), Martin Donovan (Gordon Dunn), Julia Ormond (Carolyn Dunn), Anton Yelchin (Todd), Henry Ian Cusick (Lawton)
Genre:
Drama , Krimi , Science-Fiction
Land:
Kanada, USA , 2017

In der nahen Zukunft gelingt es dem visionären Wissenschaftler Gordon Dunn, ein Gerät zu entwickeln, mit dem man Erinnerungen extrahieren, aufzeichnen und abspielen kann. Als der Forscher in seinem Büro unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, taucht der Modellbauer Sam Bloom bei Carolyn, der Witwe des Verstorbenen, auf und bringt die bahnbrechende Apparatur in seinen Besitz. Mithilfe der Maschine will er die letzten Worte seines tödlich verunglückten Bruders rekonstruieren, die der bei dem Unfall ebenfalls anwesende Sam verdrängt hat. Parallel zu diesen Bemühungen begibt er sich auf die Suche nach Dunns Mörder und trifft im Zuge der Nachforschungen auf die Probanden Wendy und Todd. Gordons zwielichtiger Geschäftspartner Lawton setzt unterdessen alles daran, das entwendete Gerät wieder aufzutreiben.


Erinnerungen sind ein entscheidender Teil unserer Persönlichkeit und damit etwas überaus Intimes. Schließlich kann – zumindest im Alltag – niemand in den Kopf eines anderen Menschen hineinschauen. In einer immer stärker technologisierten Welt weichen die Grenzen zwischen Innen und Außen allerdings zunehmend auf. Vieles, was früher privat war, wird nun transparent, ist für die Umwelt plötzlich einsehbar. Diese durchaus beunruhigende Entwicklung greift Filmemacher Mark Palansky (Penelope) in seinem zweiten eigenständigen Spielfilm auf und präsentiert dem Zuschauer eine nur leicht futuristisch wirkende Geschichte, die um spannende Fragen kreist: Wäre es wünschenswert, wenn wir unsere im Gehirn abgelegten Erlebnisse gänzlich hervorkramen und sie vor unseren Augen ablaufen lassen könnten? Ließen sich auf diese Weise Traumata wirklich besser verarbeiten? Und müsste man nicht Angst vor gravierenden, die Identität erschütternden Manipulationen oder Systemfehlern haben? Die Grundidee von „Rememory“ ist äußerst reizvoll und bietet Raum für umfassende ethische und philosophische Überlegungen. Leider lassen sich Palansky und Koautor Mike Vukadinovich jedoch nur stellenweise auf das Potenzial ihrer Story ein. Gerade im Mittelteil fühlt sich das Ganze zu sehr wie ein zäher, durchwachsen spannender Krimi an, in dem Hobbydetektiv Sam manchmal etwas zu leicht an die benötigten Informationen gelangt. Da am Wegesrand immer mal wieder berührende Schicksale aufscheinen, Peter Dinklage als verzweifelt Suchender überzeugt und der Zuschauer im niederschmetternden Finale trotz einer etwas konstruiert anmutenden Wendung emotional getroffen wird, ist der ambitionierte, aber unausgegorene Genre-Mix dennoch einen Blick wert.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21. Woche 2019).