Red Letters – Späte Abrechnung

Vor 20 Jahren wurde der Literaturprofessor Dennis Burke mit einem erotischen Roman schlagartig berühmt. Noch heute fühlen sich seine Studentinnen daher von ihm angezogen – und auch Burke ist, bis es zur Anzeige wegen sexueller Belästigung kommt, Affären mit ihnen nicht abgeneigt. Als es nach dieser Anzeige das College wechseln muss, beschließt er, sein Leben zu ändern. Er wehrt die Avancen seiner neuen Studentinnen ab und beginnt stattdessen eine Brieffreundschaft mit der wegen Mordes inhaftierten Lydia an, deren Briefe er in seiner neuen Wohnung findet. Noch bevor Burke Lydia kennen lernt, funkt es schon zwischen den beiden. Schon kurze Zeit später bricht Lydia mit der Hilfe eines Kollegen von Burke aus und steht plötzlich vor seiner Tür. Burke soll ihr helfen, ihre Unschuld zu beweisen.

Der mit Peter Coyote in der Rolle des Professors und Nastasja Kinski als vermeintlicher Mörderin prominent besetzte Krimi versteht es vor allem in der ersten Hälfte, Spannung aufzubauen. Dies liegt insbesondere an der undurchsichtigen und gebrochenen Figur des Burke, der immer wieder seinem Laster – den Studentinnen, die ihn bewundern – zu erliegen droht. Auch die erste Begegnung mit Lydia ist noch von dieser Anziehung geprägt. Spätestens mit deren Flucht jedoch ist die Dramaturgie nur noch an der Auflösung des belanglosen Mordfalls interessiert und büßt an Atmosphäre ein – bis hin zum unpassend versöhnlichen Happy End.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Bildergalerie, Bio- und Filmografien

Stefan Stiletto