RBG - Ein Leben für die Gerechtigkeit

Länge:
94 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
13.12.2018
Regie:
Betsy West, Julie Cohen (II)
Darsteller:
- / -
Genre:
Dokumentation
Land:
USA, 2018

Ruth Bader Ginsberg, Richterin auf Lebenszeit am amerikanischen Supreme Court, ist mittlerweile 85, hat sich zeitlebens gegen geschlechtliche Diskriminierung eingesetzt und damit den Weg für heutige Frauenrechte in den USA geebnet. Von den einen für ihre liberale Haltung gehasst, wird sie gerade in den letzten Jahren von jungen Frauen gefeiert und ist zu einer Ikone der Popkultur geworden.„RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit“ zeichnet die Stationen ihres Lebens nach und porträtiert eine bemerkenswerte Frau mit messerscharfem Verstand und großer Entschlossenheit. Aus einer jüdischen Einwandererfamilie in Brooklyn stammend bekam die junge Ruth von ihrer früh verstorbenen Mutter zwei Ratschläge mit auf den Weg: Benimm dich wie eine Lady, lass dich nie von Zorn hinreißen. Und: Strebe stets nach finanzieller Unabhängigkeit. Schon im Studium lernt Ruth ihren Mann Martin kennen, der bis zu seinem Tod 2010 die Karriere seiner Frau immer unterstützte und sich hinter sie stellte. Während ihres Jurastudiums gehörte sie zu den wenigen weiblichen Studierenden, war aber stets eine der Besten. Da es in den 60er Jahren jedoch nicht üblich war, dass weibliche Anwältinnen in Kanzleien arbeiteten, blieb Ruth zunächst in der Universitätslehre. Schließlich konnte sie sich mit Mandaten zu Klagen gegen geschlechtliche Diskriminierung einen Namen machen und wurde von Bill Clinton als Richterin in den Supreme Court berufen ‑ als zweite Frau überhaupt.

Eins ist beim Schauen von „RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit" schnell klar: Die Filmemacherinnen Betsy West und Julie Cohen sind wahre Fans ihrer Protagonistin, der Film ist eine begeisterte Hommage an Ruth Bader Ginsberg. Dem kann man nur zustimmen, kommt man durch Interviews, Archivaufnahmen und Fernsehmitschnitten doch einer beeindruckenden Frau nahe und dies auf sehr unterhaltsame Weise. Anhand von Ginsbergs biographischen Stationen und der Fälle, die sie bei Gericht verhandelt hat, wird einem deutlich vor Auge geführt, wie wenig selbstverständlich Gleichberechtigung vor nicht allzu langer Zeit war und in Teilen immer noch ist. Eindrucksvoll und ermutigend ist es zu sehen, dass Ruth Bader Ginsberg keine laute, sondern eher eine introvertierte Persönlichkeit ist, die mit klugen Argumenten und klaren Positionen überzeugt und ihren Weg geht. Besonders berührt die nachskizzierte Beziehung zu ihrem verstorbenen Mann Martin. Hier wurde die Gleichberechtigung auch im Privaten gelebt und war damit ihrer Zeit weit voraus. Und dann sieht man der alten Dame dabei zu, wie sie im „Super Diva!“-Sweatshirt mit ihrem Personal Trainer ein beeindruckendes Fitnessprogramm durchzieht, und kann nur nochmal feststellen, dass sie zwar eine Lady ist, aber auch eine immens coole Sau. Zu Recht wurde der Film mit zwei Oscarnominierungen bedacht.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2019).