Raya und der letzte Drache

Länge:
107 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Don Hall, Carlos López Estrada
Darsteller:
/
Genre:
Animation , Abenteuer
Land:
USA, 2021

Junge Kämpferin vereint die zerstrittenen Völker ihrer Welt – ab 05.03.2021 auf Disney +


Wow. Das ist das erste, was man über den mittlerweile 59. Disney-Animationsfilm sagen muss. „Raya und der letzte Drache‟ sieht einfach umwerfend aus und überwältigt mit seinen großartigen Bildern. Die gesamten Hintergründe der CGI-Animation erinnern an Fotos, die Detailtreue ist unglaublich – und man ahnt regelrecht, wie viel Spaß es den Filmemachern gemacht haben muss, mit den unterschiedlichsten Stilen zu spielen. Es gibt Bezüge zu Martial-Arts-Filmen oder Abenteuerfilmen im Stil von „Indiana Jones‟. Mal wird es albern, mal sieht eine Szene – und das ist wirklich selten bei Disney – sogar postapokalyptisch aus, mal glaubt man, in einem Game zu sein. Die Schauplätze wiederum verbinden Einflüsse aus unterschiedlichsten Ländern Südostasiens und setzen diese zu einer faszinierenden fiktiven Welt zusammen. Und im Mittelpunkt steht eine Heldin, die mit den alten Disney-Prinzessinnen (zum Glück) so gar nichts mehr zu tun hat. Denn Raya ist stark und mutig, selbstbewusst und unabhängig. Einen Prinzen wird man deshalb in dieser Geschichte nicht finden. Wozu auch?

„Raya und der letzte Drache‟ beginnt mit einem Rückblick und mit einem epischen Kampf. Um die Menschheit zu schützen, haben es die selbstlosen Drachen vor 500 Jahren mit den Druun-Monstern aufgenommen – und sich schließlich geopfert. Seither hält der Drachendiamant, der sich im Besitz von Rayas Vater befindet, die Druun von den Menschen fern. Doch im Land Kumandra wächst die Zwietracht. Die Menschen in den fünf Regionen des Landes sind verfeindet. Als der Drachendiamant in fünf Teile zerbricht, können die körperlosen, dunstförmigen Druun wieder über das Land herfallen. Wer sich vor ihnen nicht in Sicherheit bringen kann, endet als Steinstatue. Dieses Schicksal ereilt auch Rayas Vater. Und so liegt es plötzlich an Raya, die in alle Regionen verstreuten Diamantenteile wieder einzusammeln und damit das Land zu retten.

Tatsächlich wirkt die Handlung von „Raya und der letzte Drache‟ wie ein Computerspiel: Von Level zu Level hangelt sich Raya und erledigt dort jeweils eine Aufgabe, bis sie zum Endgegner kommt. Diamantenteil eingesammelt, mission accomplished. Aber das ist nicht schlimm, weil jede Episode so abwechslungsreich erzählt wird und Raya ihr Abenteuer nicht alleine durchstehen muss. Bald hat sie den Wasserdrachen Sisu an ihrer Seite, der mit jedem Diamantenteil eine besondere Gabe seiner Brüder und Schwestern erhält und so auch eine menschliche Gestalt annehmen kann, sowie je einen Außenseiter aus allen Regionen des Landes.

Das Rad hat Disney mit „Raya und der letzte Drache‟ sicher nicht neu erfunden. Aber das Studio hat das gemacht, was es am besten kann: eine große Geschichte in eindrucksvollen Bildern erzählen, die viele Menschen ganz unterschiedlich anspricht. So kann man in Kumandra ein Abbild der zerstrittenen US-Gesellschaft sehen und den Wunsch, endlich wieder an einem Strang zu ziehen. Oder man kann sich berühren lassen von Sisu, die die Wurzeln ihrer Familie in sich erkennt. Oder sich darüber klar werden, welchen Schaden Misstrauen anrichten kann. Nur ein Musical mit Pop-Ohrwürmern – das gibt’s dieses Mal nicht.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (9. Woche 2021).