Rara

Länge:
82 Minuten (Blu-ray: 86 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
03.05.2018
Regie:
Pepa San Martin
Darsteller:
Julia Lübbert (Sara), Emilia Ossandon (Cata), Mariana Loyola (Paula), Agustina Munoz (Lia), Daniel Munoz (Victori) u. a.
Genre:
Drama
Land:
Chile, 2014

Eigentlich hat Sara gar kein Problem damit, dass ihre Mutter Paula seit der Scheidung mit ihrer Freundin Lia zusammenlebt. Sara mag Lia, die wie eine zweite Mutter für sie ist und sich liebevoll um sie und ihre jüngere Schwester Cata kümmert. Doch kurz vor Saras 13. Geburtstag kommen ihr immer mehr Zweifel. Ob sie den nun auch Frauen möge, will eine Freundin interessiert von ihr wissen. Dabei steht Sara doch auf einen Klassenkameraden. Nur weil ihre Mutter eine Frau liebt, bedeutet dies doch lange nicht, dass sie selbst auch nur Augen für Mädchen haben muss. Doch trotzdem merkt Sara, dass die Familie, in der sie lebt, von vielen nicht als normal angesehen wird. Und normal sein, das möchte Sara auch. Zunehmend werden ihr die zwei Mütter ein wenig peinlich und sie fragt sich, ob es nicht besser wäre, bei ihrem Vater zu leben. Mit einer Ausrede überredet sie ihn, ihren Geburtstag bei ihm feiern zu dürfen. Saras Vater allerdings fühlt sich plötzlich darin bestätigt, dass es seinen Töchtern bei seiner Ex-Frau nicht gut geht. Vor Gericht will er nun alles daran setzen, das Sorgerecht zu bekommen.

Auf wahren Begebenheiten beruht der Film der chilenischen Regisseurin Pepa San Martin, der im Rahmen der Kinder- und Jugendsektion der Berlinale 2015 ausgezeichnet wurde und voll und ganz aus der Sicht von Sara erzählt wird. Das Schöne daran ist: Obwohl der Film eine eher außergewöhnliche Familie zeigt, lässt er diese nicht sonderlich außergewöhnlich erscheinen. Auch in Saras Regenbogenfamilie wird gestritten und gelacht, herumgealbert und geliebt. In großartigen Bildern fängt der Film ein, wie eng verbunden Sara und Cata mit ihren beiden Müttern sind und wie gut diese Familie funktioniert. Die Sicht der anderen ist es, durch die schließlich die Probleme auftauchen. Weil andere in Saras Familie etwas Besonderes sehen, wird auch Sara zutiefst verunsichert und fühlt sich irgendwann nicht mehr wohl. Einfühlsam macht der Film deutlich, wie Vorurteile so ein Familiengefüge ins Wanken bringen können. Eine nachdenklich stimmende Geschichte über das Normale am Anderssein und die Schwierigkeit, seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Stefan Stiletto

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