Rainbow

Länge:
117 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Paco León
Darsteller:
Dora Postigo (Dora), Carmen Maura (Coco Cabrera), Carmen Machi (Maribel), Hovik Keuchkerian (Diego), Ajax Pedrosa (Muñeco), Luis Permejo Prieto (José Luis), Wekaforé Jibril (Akin)
Genre:
Komödie , Märchen , Road-Movie , Fantasy
Land:
Spanien, 2022

Darum geht es in „Rainbow“:


Dora, 16, wächst mit ihrem Vater irgendwo im Nirgendwo in Spanien auf. Die junge Frau ist auf der Suche nach ihrem eigenen Weg und wird diesen tatsächlich finden müssen: Als sie erfährt, dass ihr Vater sie jahrelang belogen hat und ihre totgeglaubte Mutter doch noch leben könnte, beschließt sie, ihre Mutter zu suchen und den Vater zu verlassen. Gemeinsam mit ihrem Hund Toto haut sie von zuhause ab. Auf ihrer Reise zur eigenen Identität gerät sie zunächst auf das Anwesen der älteren Coco, die mit dem zweitreichsten Mann Spaniens verheiratet ist. Sie bekommt einen Familienstreit mit, der tödlich endet. Coco beschuldigt daraufhin Dora des Mordes. Dora flieht und trifft einige Gefährt*innen, mit deren Hilfe sie tatsächlich das Familiengeheimnis um ihre Mutter lösen kann.


Lohnt sich der Film für dich?


Der  Film von Paco León ist eine schrille, streckenweise fast hysterisch überdrehte Komödie. Besonders die Coco-Figur ist in Leóns Filmmärchen in der Darstellung der berühmten spanischen Schauspielerin  Carmen Maura ein besonders skurriles Klischee einer bösen reichen Frau. Doras Gefährt*innen wie ein verwilderter Junge, den sie von einem Schrottplatz befreit, ein älterer Mann, den sie vor dem Selbstmord bewahrt, und eine queere Person, die mit Dora und ihren Mitstreiter*innen aus der engen, vom konservativen Bruder beherrschten Familie ausbricht, sind moderne Varianten jener Figuren wie „Blechmann“ oder „Vogelscheuche“, die einst Dorothy mit Hund Toto in „Der Zauberer von Oz“ begleiteten. Dass sich die queere Person im Laufe der Handlung immer mal wieder als Gestaltwandler*in zeigt und in einen Löwen verwandelt, unterstreicht die Nähe zu Frank Lyman Baums Märchen, in dem Dorothy schließlich auch von einem Löwen unterstützt wird. „Rainbow“ ist so eine Art „Der Zauberer von Oz“ auf Speed. Drogen spielen bei Doras Reise nämlich eine nicht gerade unwichtige Rolle. Sie und ihre Gefährt*innen erleben die seltsamsten und verrücktesten Sachen. Realität, Traum und Fantasie verschwimmen in Leóns Film oft und lassen merkwürdige Situationen entstehen, die zum Schmunzeln und Staunen anregen. Der Film ist so voll überbordener Bildideen, dass besonders zum Finale des Films hin weniger sicher mehr gewesen wäre. Aber all diejenigen, die den ultimativen Bilderrausch in dieser Mischung aus Road-Movie, Drogentrip und übersteigertem Melodram erleben möchten, kommen in „Rainbow“ auf Netflix voll auf ihre Kosten.

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (39. Woche 2022).