Radius - Tödliche Nähe

Länge:
88 Minuten (Blu-ray: 92 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Caroline Labrèche, Steeve Léonard
Darsteller:
Diego Klattenhoff (Liam), Charlotte Sullivan (Jane/Rose), Brett Donahue (Sam) u. a.
Genre:
Thriller , Science-Fiction
Land:
Kanada, 2017

Ohne Erinnerung wacht ein Mann nach einem Autounfall an einer Landstraße auf – sein Ausweis verrät ihm bloß, dass er Liam heißt. Glücklicherweise hält ein vorbeifahrender Wagen, doch als das Auto schließlich etwas abseits der Straße schlingernd zum Stehen kommt, ist die Fahrerin tot. Liam macht weitere seltsame Erfahrungen – wie Vögel, die tot vom Himmel fallen. Und als wenig später ein Mann direkt vor seinen Augen stirbt, wird ihm langsam bewusst: Er selbst ist das Problem. Alle Lebewesen fallen unmittelbar tot um, sobald sie einen Radius von wenigen Metern um ihn herum betreten. Also versteckt Liam sich in einem Schuppen, bis er weiß, was vor sich geht und wie er es stoppen kann.
Dann steht plötzlich eine Frau vor der Tür, die immun zu sein scheint. Sie hat ebenfalls keine Erinnerung an ihr bisheriges Leben, weiß aber, dass sie den Unfall gemeinsam hatten. Außerdem stellen sie schon bald fest, dass ihre Anwesenheit die tödliche Wirkung aufhebt. Während sie von der Polizei gesucht werden, müssen sie nun herausfinden, wer sie sind und was sie gegen Liams Fluch tun können – und sind dabei einer gefährlichen Wahrheit über sich selbst auf der Spur.

Wie geht man Menschen aus dem Weg, wenn sie unmittelbar sterben, sobald sie näherkommen? Mit diesem Gedankenspiel lässt sich in der Tat einiges anstellen und die Herausforderung für Liam sorgt für einige spannende Momente und für den kleinen Hintergedanken, wie ein ähnlicher Film wohl in einem Großstadtszenario verlaufen würde. Doch „Radius – tödliche Nähe“ geht lieber den langsamen Weg, tastet sich Stück für Stück von einem etwas irritierenden Einstieg vor zu einer Story, die man erst ganz allmählich zu schätzen weiß. Denn der Film trumpft nicht auf mit grandiosen Szenen, mitreißendem Schauspiel oder einer beeindruckenden Optik. Er ist mehr wie ein unscheinbares Rätsel, mit dem man aus Interesse beginnt und das man dann auch unbedingt lösen möchte. Und wenn dann erst mal der eigentliche Kniff verraten wird, weiß man, dass es sich gelohnt hat. Die größte Schwäche von „Radius – Tödliche Nähe“ liegt wohl darin, dass bis dahin der Funke einfach nicht so richtig überspringen mag. Das könnte an der etwas ungelenkigen Art des Films liegen, die vermutlich durch die mäßige Synchronisation verstärkt wird. Am besten einfach nicht davon abschrecken lassen, ebenso wie vom eher trashigen Cover. Denn dahinter versteckt sich dann doch ein geschickt inszenierter Mistery-Thriller mit cleverem Wendepunkt. Kein Geheimtipp, aber durchaus sehenswert.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (8. Woche 2019).