Professor Marston & the Wonder Women

Länge:
105 Minuten (Blu-ray: 109 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
02.11.2017
Regie:
Angela Robinson
Darsteller:
Luke Evans (William Moulton Marston), Rebecca Hall (Elizabeth Marston), Bella Heathcote (Olive Byrne), Connie Britton (Josette Frank), Oliver Platt (M. C. Gaines) u.a.
Genre:
Biopic , Drama , Love Story
Land:
USA, 2017

Ende der 1920er Jahre lehrt der Psychologe William Moulton Marston, unterstützt von seiner ehrgeizigen Ehefrau Elizabeth, am Radcliffe College, einer Harvard-Einrichtung für weibliche Studierende. Als das Paar eine Assistentin sucht, fällt die Wahl auf die hübsche Olive Byrne, die William schon in einer seiner Vorlesungen aufgefallen ist. Im Beisein der neuen Hilfskraft entwickeln die Marstons nur wenig später eine Frühform des Lügendetektors und bauen außerdem eine romantische Beziehung zu Olive auf. Als ihr unkonventionelles Liebesleben eines Tages publik wird, verlieren die beiden Wissenschaftler ihre Hochschulanstellung und siedeln daraufhin in eine ruhige Vorortgegend um, wo sie gemeinsam mit ihrer früheren Studentin mehrere Kinder großziehen. Um die Geldknappheit der Familie zu lindern, kreiert William irgendwann die Superheldin Wonder Woman, die auf breites Interesse stößt. Den Sittenwächtern sind allerdings die Gewaltdarstellungen und die Fesseleinlagen in den Comics ein Dorn im Auge.

Nachdem im Sommer 2017 der erste Wonder-Woman-Blockbuster mit Gal Gadot in den Kinos lief, wirft Angela Robinson („Herbie Fully Loaded – Ein toller Käfer startet durch“, Spy Girls – D.E.B.S.) in ihrem biografischen Drama einen Blick auf den Schöpfer der beliebten Comic-Heldin und die beiden wichtigsten Frauen in seinem Leben. Spannend ist schon das vertrauensvolle Verhältnis auf Augenhöhe zwischen Marston und seiner klugen, von Rebecca Hall resolut und charismatisch verkörperten Gattin, die – so zeigt es der Film – nur aufgrund ihres Geschlechts in Harvard karrieretechnisch ausgebremst wird. Eine Ungerechtigkeit, die William als Verfechter feministischer Theorien spürbar Bauchschmerzen bereitet. Da er von der moralischen Überlegenheit der Frau überzeugt ist, will er mit seinen Wonder-Woman-Werken bewusst ein Gegengewicht zur männlichen Dominanz im Comic-Universum schaffen. Anschaulich arbeitet Robinson heraus, dass sowohl Elizabeth mit ihrem durchsetzungsfähigen Wesen als auch Olives reine, unschuldige Art die Gestaltung von Wonder Woman maßgeblich inspirieren. Viele Eigenschaften der beiden Frauen fließen in der Comic-Figur zusammen, deren Geschichten die eng gefassten Moralstandards der damaligen Zeit torpedieren, wie ein zweiter Erzählstrang deutlich zeigt. Marston muss sich darin vor einem Komitee für gewaltsame Darstellungen und sexuelle Anspielungen in seinen Arbeiten erklären. Gerade weil das Biopic ein alternatives Liebesmodell und fortschrittliche Ideen in den Fokus rückt, ist es schade, dass die Inszenierung eher glatt ausfällt und der Film zum Ende hin in formelhaft-sentimentale Muster abrutscht. Interessant sind die Hintergründe der ersten weiblichen Superheldin und das Leben ihres Schöpfers aber allemal.

DVD Extras: Featurettes

Blu-ray Extras: Featurettes, Entfallene Szenen

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch

Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Lettisch, Litauisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13. Woche 2018).