Pretty Young Thing

Länge:
91 Minuten (Blu-ray: 95 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Tilde Harkamp
Darsteller:
Andrea Heick Gadeberg (Frida), Karoline Hamm (Selma), Sylvester Byder (Emil), Fie Petersen (Nadia), Oliver Due (Pelle) u. a.
Genre:
Drama , Love Story
Land:
Dänemark, 2022

Im US-Kino sind die letzten Schuljahre vor allem eines: großes Drama. Liebe, Sex und Anerkennung. All das spielt im Highschool-Film eine prominente Rolle – und nimmt nicht selten überdreht-comichafte Züge an. Geerdeter, weniger aufgeblasen kommt das dänische Drama „Pretty Young Thing“ daher, das am Ende allerdings zu glatt wirkt.


Wovon der Film „Pretty Young Thing“ handelt:


Frida und ihre beste Freundin Selma blicken einem spannenden Lebensabschnitt entgegen. Gemeinsam wechseln sie an das Rosenthal-Gymnasium und besuchen fortan die Oberstufe. Schon am ersten Tag lernt Frida den älteren Emil kennen, der mit seinen Kumpels die Eröffnungspartys für das Schuljahr plant und gleich ein Auge auf die Neue wirft. Als Frida, angewidert von den demütigenden Spielen bei der ersten Feier, den Heimweg antreten will, rennt Emil ihr hinterher. Nach einer kurzen Diskussion kommt es zu einem Kuss. Die Verwirrung ist damit perfekt. Meint er es ernst? Oder liebt er nur das Abenteuer? Frida zögert, auch, weil er eigentlich eine feste Freundin hat. Gleichzeitig kann sie jedoch nicht aufhören, an ihn zu denken. Von Selma, die in ihrem Schatten steht, entfernt sie sich währenddessen mehr und mehr.


Stärken und Schwächen von „Pretty Young Thing“:


Frida ist eine interessante Hauptfigur. Selbstbewusst zeigt sie den älteren Schülern anfangs die kalte Schulter, da sie keine Lust hat, einfach nur die nächste Eroberung zu werden. Emils Verhalten bringt sie dann aber etwas aus dem Konzept. Steckt hinter der Fassade des oberflächlichen Mackers womöglich ein einfühlsamer Mensch? Irgendwie scheint er sich jedenfalls zu ihr hingezogen zu fühlen, sie nicht bloß als schnellen Fang zu betrachten. Erwartungsgemäß verkomplizieren Neid- und Eifersuchtsdramen eine echte Annäherung. Was dabei erstaunt: Regisseurin Tilde Harkamp und Drehbuchautorin Line Mørkeby wechseln nicht in den krassen Erregungsmodus, der so viele US-Werke dieser Art befällt. Zwar passieren durchaus aufwühlende Dinge. „Pretty Young Thing“ dreht allerdings nicht durch, behält meistens die nötige Bodenhaftung. Dass der dänische Beitrag trotzdem nur mittelmäßige Qualität besitzt, hat zwei Gründe: Die Themen „Slutshaming“ und „Mobbing“ werden gegen Ende in einer nun doch nach Hollywood-Kino riechenden Ansprache Fridas erwähnt, vorher aber nie ernsthaft vertieft. Noch dazu wirken manche Nebenfiguren wie Erfüllungsgehilfen des Drehbuchs und nicht wie Menschen mit individuellen Eigenschaften.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21. Woche 2023).