Patti Cake$ - Queen of Rap

Patricia Dombrowski lebt auf der dunklen Seite des „Amerikanischen Traums“. Sie schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, isst zuviel und Falsches, hat kaum Freunde und muss auch noch das Leid ihrer geschiedenen Mutter mittragen und ertragen. Einzig in ihrer Großmutter findet sie eine Freundin und Verbündete, um ihren großen Traum, eine bekannte Rapperin werden zu wollen, verwirklichen zu können. Denn Patricia alias Kilia P. alias Patti Cake$ singt bewegende Texte und verblüfft manchen ausgebufften „Alt-Rapper“ beim „Rap-Battle“. Immer wieder muss Patti Tiefschläge und Gemeinheiten in ihrer Umgebung hinnehmen und runterschlucken. In ihren Songs verarbeitet sie all diese Erfahrungen zu packenden Rap-Balladen. Ihr Freund Jheri glaubt unerschütterlich an Pattis Erfolg. Und als die beiden den sonderbaren Basterd kennenlernen, der in einem unansehnlichen Wohnwagen ein Tonaufnahmestudio hat, geht für Patti Cake$ die Gesangskarriere richtig los ... Regisseur Geremy Jasper thematisiert in seinem Film sehr eindringlich und mit so kraftvollen, beeindruckenden Darstellern – wie der australischen Nachwuchsschauspielerin Danielle Macdonald in der Titel- und Hauptrolle – die Schattenseiten des „american way of life“. In den Träumen seiner Hauptfigur spiegelt er die ganze Tragik, die die vermeintliche Verlockung, in den USA schnell reich und erfolgreich werden zu können, Menschen zu hoffnungslos sehnsüchtigen Wesen werden lässt. Jasper, der auch das Drehbuch schrieb, zeigt aber zugleich, dass das Finden eines eigenen Wegs im Leben jenseits aller oberflächlichen Glücksversprechungen schließlich tatsächlich zu einem, wenngleich bescheidenen Erfolg führen kann. Am Ende hat Patti menschliche Werte wie Freundschaft und Liebe wirklich zu schätzen gelernt. So findet sie einen Weg selbst mit der familiären Situation und dem tragischen Schicksal ihrer Mutter umgehen zu können.

Werner Barg