Outside the Box

Vier Mitarbeiter einer Unternehmensberatung sollen bei einem speziellen Managementtraining ihre Fähigkeiten verbessern. Sie werden in die Natur nach Südtirol gefahren und einem Spezialisten für Outdoortraining übergeben, der sie einem militärischen Drill unterzieht. Den eigentlichen Höhepunkt des Überlebenstrainings aber hat die PR-Managerin Vanessa ersonnen und auch gleich die Wirtschaftspresse als Beobachter eingeladen: Die vier Berater werden von einem italienischen Päärchen entführt, das Lösegeld erpressen will. Selbstredend handelt es sich bei den Gangstern um Schauspieler und alles ist abgesprochen. Doch das Paar will tatsächlich lieber ein nennenswertes Lösegeld als eine bescheidene Gage und so läuft die Aktion immer mehr aus dem Ruder. Zudem sind die Waffen nicht nur mit Platzpatronen geladen…

Dass der Druck gerade in der Consultingbranche schon unmenschlich hoch ist, weiß, wer Bekannte hat, die dort arbeiten. Für die sehr großzügige Bezahlung wird permanente Einsatzbereitschaft erwartet und ständige High Performance. Die wenigsten halten dem länger als ein paar Jahre stand, sind dann erstmal ausgebrannt. Diese Branche wollte Regisseur Philip Koch einem kritisch satirischen Blick unterziehen. Allerdings ist die Grundanlage arg schematisch geraten: Die PR-Leute, die das Überlebensspiel entwickelt haben, überwachen per Kamera das Geschehen und gewähren auch den Pressevertretern Einblick. Als sich die Ereignisse verselbständigen, sind sie macht- und auch zunehmend kopflos. Hier verlässt der Film die satirische Ebene und gleitet wie die PR-Spezialisten in Hilflosigkeit ab. Dass dann die PR-Spezialistin noch die sexuellen Wünsche des alten Firmenchefs erfüllt, muss man auch nicht als Systemkritik deuten.

Gabi Brandt