Oskars Kleid

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
102 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
22.12.2022
Regie:
Hüseyin Tabak
Darsteller:
Florian David Fitz (Ben), Lauri (Oskar/Lili), Ava Petsch (Erna), Marie Burchard (Mira), Burghart Klaußner, Senta Berger, Kida Khodr Ramadan u.a.
Genre:
Komödie , Drama
Land:
Deutschland, 2022

Worum es in „Oskars Kleid“ geht:


Seit anderthalb Jahren lebt Ben nun schon von Mira getrennt und kommt mit seinem neuen Leben nicht klar. Mira ist von seinem Nachfolger hochschwanger und jetzt wäre es ganz passend, wenn Ben sich mal intensiver um die beiden gemeinsamen Kids kümmern würde. Er räumt seine Wohnung auf, schafft das Leergut weg, versucht, seinen Dienst als Polizist zu tauschen – kurzum: Er bereitet sich vor. Der titelgebende Konflikt beginnt, als dasjenige Kind, das er bisher als Sohn identifiziert hat, im Kleid vor ihm steht und erklärt: „Ich heiße nicht Oskar, ich heiße Lilli!“ Das ist im Übrigen auch schon allen bekannt, sowohl zu Hause als auch an der Schule – nur eben Vater Ben nicht. In größtmöglicher Hilflosigkeit sucht Ben eine schnelle Lösung: Er schmeißt das Kleid einfach weg. Und so oder so ähnlich geht das eine ganze Weile weiter, bis Ben Lilli so, wie sie ist, schlussendlich annimmt und nicht länger versucht, sie zu verbiegen.


Lohnt sich „Oskars Kleid“ für dich?


Logisch, dass das Thema trans* in diesem mehr komödiantisch als dramatisch angelegten Film nicht besonders tiefgründig behandelt werden kann. Trotzdem kann „Oskars Kleid“ als eine erste und auch ernstzunehmende Annäherung angesehen werden. Einzig Vater Ben, um dessen Perspektive es hier schwerpunktmäßig geht, tut sich schwer, während Mutter Mira und ihr neuer Lebensgefährte Diego selbstverständlich mit Lilis Geschlechtsidentität umgehen. Dass offenbar vorher niemand mit Ben gesprochen hat, verwundert übrigens nicht mehr all zu sehr, wenn im Lauf des Films ein tieferer Einblick in Bens Familiengeschichte geworfen wird. Seine jüdischstämmigen intellektuellen Eltern fanden es nie besonders passend, dass ihr Sohn Polizist geworden ist. Ben hat deshalb jahrelang kein besonders enges Verhältnis zu ihnen gepflegt, jetzt könnten sie ihm aber als Großeltern tatsächlich über Engpässe helfen. Und außerdem will er die Distanz, die er zu seinen Eltern hatte, keinesfalls zu seinen eigenen Kindern aufbauen. Immerhin!

Hauptdarsteller Florian David Fitz ist Urheber der Geschichte und hat das Drehbuch geschrieben, das Regisseur Hüseyin Tabak umsetzt. Vermutlich ist auch Fitz' Name Zugpferd für das Publikumsinteresse an diesem anfänglich etwas platten, dann aber doch versöhnlich gestimmten vorweihnachtlichen Familienfilm.

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21. Woche 2023).