One Percent More Humid

Länge:
96 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Liz W. Garcia
Darsteller:
Juno Temple (Iris), Julia Garner (Catherine), Alessandro Nivola (Gerald), Maggie Siff (Lisette), Olivia Luccardi (Mae), Philip Ettinger (Billy), Mamoudou Athie (Jack), Liz Larsen (Catherines Mutter), Jack DiFalco (Reynolds), Ricky Goldman (Alex) u. a.
Genre:
Drama , DVD-Premiere
Land:
USA, 2017
Es ist Sommer in Neuengland und an den Universitäten haben die Semesterferien begonnen. Eine ideale Gelegenheit für Iris und Catherine, die seit ihren Kindheitstagen eng befreundet sind, sich wieder zu treffen. Während die aus einem reichen Elternhaus stammende Catherine in den Tag hineinleben könnte, ist Iris gezwungen, in den Semesterferien als Aushilfs-Verkäuferin etwas Geld zu verdienen. Die Wiederbegegnung der beiden jungen Frauen ist zudem von einem tragischen Ereignis überschattet: Bei einem von Catherine aus einem Moment der Unachtsamkeit verursachten Autounfall vor einigen Monaten kam ihre gemeinsame beste Freundin Mae ums Leben. Über das erlittene Trauma kommen die beiden Überlebenden nicht hinweg. Während Iris eine Beziehung mit einem verheirateten Literaturprofessor eingeht, der ihre Diplomarbeit über Trauerarbeit in der Literatur betreut, gibt sich Catherine dem Bruder von Mae bereitwillig hin, der Catherine für den Tod der Schwester verantwortlich macht und sich nicht nur durch sexuelle Übergriffe an ihr rächen möchte.

Der zweite Spielfilm der amerikanischen Independent-Regisseurin Liz W. Garcia nach ihren Debüt „The Lifeguard“ hätte der große Wurf werden können, wie einige intensiv gespielte und auch optisch ansprechend umgesetzte Szenen zumindest andeuten. Leider bleibt der Film, der den Unfall als Auslöser des Traumas in zahlreichen eingestreuten Rückblenden und die Selbstzweifel der Protagonisten in wiederkehrenden „Spiegel“-Szenen erzählt, aber bis zum Ende genauso unentschlossen und orientierungslos wie die beiden Hauptfiguren. Er verliert sich zuvor schon in vielen Klischees, etwa zum Thema „Studentin verliebt sich in ihren Professor“ oder dem Versuch, eigene Probleme mit ausschweifender Sexualität zu übertünchen. Am besten funktioniert die Mixtur aus Erotik- und Liebesfilm mit harter Trauma-Bewältigung und Trauerarbeit noch bei der Figur von Iris, wobei Juno Temple, die Tochter des durch seine Musikfilme bekanntgewordenen britischen Regisseurs Julien Temple, auch schauspielerisch eine gute Figur abgibt. Alessandro Nivola als Darsteller des in seinen Sexualtrieben gefangenen und zugleich schuldbewussten Literarturprofessors gewann auf dem Tribeca Film Festival 2017 in New York sogar den Preis als Bester Schauspieler. Dagegen wirkt die sadomasochistisch angehauchte Beziehung zwischen Catherine und Mae‘s Bruder, der ihr früherer Freund war, in der Figurenzeichnung deutlich zu wenig ausgearbeitet. Seinen Titel hat der Film übrigens durch eine Anspielung auf die hohe Luftfeuchtigkeit im sommerlichen Neuengland. Läge sie nur ein Prozent höher, würden die Menschen ertrinken, heißt es in einem Dialog zwischen den beiden in ihrer psychischen Existenz gefährdeten Freundinnen.

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch / Englisch / Französisch / Spanisch / Polnisch / Russisch

Untertitel: Deutsch / Englisch / Französisch / Spanisch / Italienisch / Türkisch / Arabisch

Anbieter

Verleih-DVDSony Pictures Home Entertainment

Kauf-DVDSony Pictures Home Entertainment

Video-on-Demandamazon

Video-on-DemandMaxdome

Video-on-DemandVideoload

Video-on-DemandCHILI

Video-on-DemandiTunes

Video-on-DemandSony Entertainment

Video-on-DemandGoogle Play

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (50. Woche 2017).