North Hollywood

Wo sind eigentlich die Filme, die davon erzählen, wie es ist, Profi-Skater zu werden? Wir kennen einen: „North Hollywood“. Die Geschichte beruht lose auf dem Leben von Regisseur Mikey Alfred. Authentisch zeigt er die Konflikte von Michael mit seinem Working-Class-Vater, der sich eine ganz andere Karriere für den einzigen Sohn vorstellt, und mit seinen besten Freunden. Es ist eine Hommage an das Skaten und die Liebe dazu, aber auch an Freundschaft und Loyalität.

Worum genau geht es im Film „North Hollywood“?

Michael hat einen großen Traum: Er möchte Profi-Skateboarder werden. Mit seinen besten Freunden Adolf und Jay hängt er seit der Kindheit in den Skateparks von North Hollywood ab. Aber während Michael alles daran setzt, sein Ziel zu erreichen, sind seine Freunde weniger verbissen dabei. Jay will aufs College und Alfred muss arbeiten gehen. Als sich Michael in Rachel verliebt und er wichtige Kontakte zu Profi-Skatern knüpfen kann, steht plötzlich sein Leben auf dem Kopf. Er vernachlässigt die Freunde und flüchtet in Notlügen, was zu Spannungen und Zerwürfnissen führt. Ein dubioser Kumpel von den Skate-Profis macht ihm zusätzlich das Leben schwer. Wie weit ist Michael bereit für seinen großen Traum zu gehen?

Lohnt sich der Film für dich?

„North Hollywood“ ist mit unbekannten jungen Schauspieler*innen besetzt, die sehr gut die Gefühle und Konflikte, aber auch das besondere Lebensgefühl der Skateszene vermitteln. Nebenbei gibt es etliche Cameo-Auftritte von legendären Skatern. Man merkt der kleinen Produktion die Liebe zur Sache an. Der Regisseur war schon an dem Liebhaberprojekt „Mid 90s“ von Jonah Hill als Produzent beteiligt. Besonders am Drehbuch ist außerdem, dass hier alle männlichen Figuren stark darin sind, ihre Gefühle nicht nur zu zeigen, sondern auch darüber zu reden. Unterlegt wird die Geschichte mit vielen Songs, die mal melancholisch, mal ironisch einen doppelten Boden schaffen. Ein Film über den Wert von Freundschaft und darüber, dass jeder am Ende seinen Weg allein finden und gehen muss: „Wenn meine Rollen den Asphalt berühren und wenn die Sonne meine Haut berührt, bin ich allein.“ 

Christiane Radeke