Nomaden des Himmels

Nach dem Unfalltod ihres Mannes ist Shaiyr mit ihrer Tochter Umsumai bei den Schwiegereltern geblieben, die als Hirten durch die Berglandschaft Kirgistans ziehen. Sie liebt die traditionelle Lebensweise der Nomaden und möchte, dass ihre Tochter Umsunai geborgen in der Familie aufwächst. Großvater Tybyldy kümmert sich liebevoll um die inzwischen siebenjährige Enkelin, die fest daran glaubt, dass ihr Vater in einen Adler verwandelt wurde, so wie es eine der Legenden der Nomaden erzählt. Als der Metereologe Ermek und Shaiyr sich begegnen und ihre Zuneigung füreinander entdecken, träumt Umsunai davon, bald Hochzeit zu feiern. Die Großeltern aber sind skeptisch und voller Sorge: Wird Shaiyr sie verlassen, um in die Stadt zu ziehen? Und welche Veränderung wird die Eisenbahnlinie bringen, mit deren Bau offenbar begonnen wird?

Das zurückgezogene Leben einer Nomadenfamilie im entlegenen Kigisistan, dessen Landschaft von Bergschluchten und Weideflächen geprägt ist, beschreibt Regisseur Mirlan Abdykalykov in stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen mit bestechend schönen Bildern. Das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne vermittelt sich anschaulich, wenn der Zuschauer eintaucht in das Leben der umherziehenden Hirtenfamilie und mit ihr den Erzählungen von Besuchern lauscht, die vom Stadtleben fasziniert sind. Stellvertretend für die jüngere Generation, die nach Aufbruch und Veränderung schaut. Wie es sein wird, wenn im entlegenen Kirgisistan ein neues Zeitalter anbricht, diese abschließende Beurteilung überlässt der Film dem Zuschauer.

Kristin Langer