Mutafukaz

Länge:
90 Minuten (Blu-ray: 94 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
25.10.2018
Regie:
Shojiro Nishimi, Guillaume "Run" Renard
Darsteller:
- / -
Genre:
Animation , Science-Fiction
Land:
Japan, Frankreich, 2018

Was ist nur los mit Lino? Wenn er die Menschen auf den Straßen von Dark Meat City beobachtet, dann erkennt er in ihren Schatten oft tentakelähnliche Wesen. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Irgendetwas hat sich verändert, seitdem ein Unfall ihn beinahe das Leben gekostet hat. Seither scheint die Welt verrückt geworden zu sein – oder Lino, der auf einmal sogar eine Art Superkräfte zu haben scheint. Aber Zeit zum Nachdenken hat Lino kaum. Denn neuerdings sind auch einige schwer bewaffnete Männer in Schwarz hinter ihm und seinem Kumpel Vinz her. So bleibt ihnen nur die Flucht.

Manche Filme lassen sich einfach nicht in Schubladen stecken. Etwa „Mutafukaz“, eine japanisch-französische Koproduktion, die auf der gleichnamigen französischen Comicreihe basiert und aussieht wie ein Anime. Genauer: Wie ein ziemlich durchgeknallter Anime. Mit den vergleichsweise sauberen Produktionen aus dem Ghibli-Studio hat dieser Film kaum etwas gemein. „Mutafukaz“ folgt viel eher dem wilden, experimentellen Stil des Anime-Studios 4°, der auf atemberaubende Kameraarbeit setzt und mit Mind Game von Masaaki Yuasa vielleicht die Blaupause des außergewöhnlichen Animes geliefert hat. Schon in der ersten Szene führt „Mutafukaz“ in eine düstere, futuristisch anmutende Welt, die durch ihren Detailreichtum besticht. Die Figuren jedoch könnten dazu keinen größeren Kontrast bieten. Denn Lino ist keineswegs ein Mensch, sondern ein kleiner Kerl mit riesigen Augen und einem pechschwarzen, kugelrunden Kopf, der aussieht wie eine Karikatur. Der Kopf von Linos Kumpel Vinz wiederum ist ein Skelett, über dem ständig eine Flamme lodert. Und Willy, ein Freund der beiden, sieht aus wie eine Katze. Dass es den Regisseuren Guillaume Renard (der unter dem Namen „Run“ auch die Comics gezeichnet hat) und Shojiro Nishimi gelingt, ihre drei Helden inmitten der menschlichen Welt trotzdem glaubwürdig wirken zu lassen, ist schon bemerkenswert. Gerade, weil hier alle möglichen Darstellungsformen, Stile und Figuren – von Tentakelaliens und Männern in Schwarz über eine Femme Fatale, eine Gruppe Weltenretter aus der Wrestlingszene sowie eine Kakerlakenarmee – in einen Topf geworfen werden, ist es nicht mehr leicht, zwischen normal und außergewöhnlich zu unterscheiden. Ein wenig störend ist allerdings, dass – hier merkt man den französische Einfluss – Lino so unglaublich viel redet. Manchmal wäre es schöner gewesen, einfach nur die Bilder sprechen zu lassen. Und die haben es in sich in diesem Animationsfilm.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Französisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11. Woche 2019).