Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film

Länge:
105 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
06.07.2023
Regie:
Jeremy Zag
Darsteller:
Genre:
Animation , Action , Love Story
Land:
Frankreich, 2023

Seit 2015 feiert die Animationsserie „Miraculous – Geschichten von Ladybug und Cat Noir“ beachtliche Erfolge. Mittlerweile – Stand November 2023 – gibt es fünf Staffeln mit insgesamt 131 Folgen. Pläne, den Stoff als Realfilm auch auf die Leinwand zu bringen, kamen mehrfach auf den Tisch. Herausgekommen ist nun allerdings ein animiertes Abenteuer mit Disney-artigen Gesangseinlagen.


Wovon „Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film“ handelt:


Für die tollpatschige Teenagerin Marinette könnte es definitiv besser laufen. Unsicherheit bestimmt ihr Leben. Echte Freundschaften pflegt sie nicht. Und immer wieder wird sie zur Zielscheibe ihrer fiesen Klassenkameradin Chloé. Eine Begegnung mit dem verschlossenen, um seine tote Mutter trauernden Mitschüler Adrien bringt Marinette zwar zum Strahlen. Nur wenig später findet sie sich allerdings in einer völlig verrückten Lage wieder. Ganz unverhofft gelangt sie in den Besitz eines magischen Schmuckstücks, das sie in die Superheldin Ladybug verwandelt. Mehr noch: Ein anderes Juwel mit besonderen Kräften fällt Adrien in den Schoß, der plötzlich zum Draufgänger Cat Noir mutiert. Zusammentun müssen sich die beiden, als der Bösewicht Hawk Moth auf der Suche nach einem weiteren Zauberedelstein Paris bedroht. Wer hinter der Maske des Wüterichs steckt, wissen Ladybug und Cat Noir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.


Warum dieser der Animationsfilm kein Highlight ist:


Plötzlich Superheldin zu sein, überfordert Marinette gewaltig. Während Adrien als Cat Noir regelrecht aufblüht, vor Tatendrang nur so strotzt und Ladybug zu seinem Sidekick machen möchte, fühlt sich sie sich mit den neuen Kräften, der neuen Verantwortung anfangs alles andere als wohl. Nur langsam wächst sie in ihre Aufgabe als Retterin hinein. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ihre Wandlung von der schüchternen, angstbesetzten Jugendlichen zu einer selbstbewussten jungen Frau, die ihre Träume verwirklicht. Grundsätzlich ein schöner Move. Etwas nervig ist aber schon, wie sehr uns der Film ihre Gefühle und seine Glaub-fest-an-dich-Botschaft in den Musicalnummern einzuhämmern versucht. Alles wird geradeheraus ausgesprochen, sodass fast kein Raum für Zwischentöne bleibt. Als verzwickte Angelegenheit entpuppt sich lediglich die Love Story zwischen den Hauptfiguren, die lange Zeit keine Ahnung haben, wer unter dem Ladybug- bzw. Cat-Noir-Kostüm steckt. Auftrumpfen kann die Serienadaption mit einigen stimmungsvoll animierten Paris-Bildern und so mancher schweißtreibender Actionsequenz. Erinnerungen an Christopher Nolans visuell atemberaubenden Traumthriller „Inception“ werden wach, wenn Marinette und Adrien ein durch die Seine-Metropole rollendes Riesenrad stoppen müssen. Beim Anblick der sich durch die Straßenschluchten schwingenden Ladybug und ihres Marienkäferanzugs werden viele sicher an eine neue Spider-Man-Version mit Jojo denken! Völlig überflüssig ist allerdings das Auftauchen der klischeehaften Mobberin Chloé, die für die Handlung keine große Bedeutung hat. Anders sieht das schon bei Gabriel alias Hawk Moth aus, eine gebrochene Figur, die reizvoll sein könnte. Leider mutiert der Gegenspieler schnell zu einem Standardschurken im Zerstörungswahn. Gerade seine tragische Seite hätte „Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film“ für stärkere emotionale Akzente nutzen können. Chance vertan!

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (42. Woche 2023).