Mein Leben mit Amanda

Länge:
102 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
12.09.2019
Regie:
Mikhaël Hers
Darsteller:
Vincent Lacoste (David Sorel), Isaure Multrier (Amanda Sorel), Stacy Martin (Lena), Ophélia Kolb (Sandrine Sorel) u.a.
Genre:
Drama
Land:
Frankreich, 2018

Wenn eine junge alleinerziehende Mutter von einem auf den anderen Tag völlig unabsehbar stirbt, dann ist das für alle Hinterbliebenen eine Katastrophe. In diesem Fall ganz besonders für Amanda.

Amanda ist erst sieben und außer ihrer Mutter Sandrine hat sie nur noch ihren Onkel David und die Großtante, die aber am anderen Ende von Paris lebt. Ihr Vater hat sich von Anbeginn nicht für sie interessiert, der Großvater ist schon gestorben und die Großmutter hat ihren Mann und die beiden Kinder früh verlassen, um in London zu leben. Ihre geliebte Mutter Sandrine ist ausgerechnet an dem Tag im Park mit Freunden verabredet, als Terroristen ein schreckliches Massaker verüben, das viele Tote und Schwerverletzte hinterlässt. Sandrine ist unter den Opfern und jetzt ist David der Mensch, der Amanda am nächsten ist. So wenig er vorbereitet ist, so gewissenhaft übernimmt er die neue Rolle und stellt dafür auch seine noch frische Beziehung zur Nachbarin Lena hintenan. Es ist nun interessant, zu beobachten, wie David durch seine neue Aufgabe in schnellem Tempo reift. Wenn er dann auch noch das Geschenk, das seine Schwester ihm kurz vor ihrem Tod gemacht hatte, mit Amanda einlöst, ist deutlich, dass ihn seine kleine Nichte milder und versöhnlicher gestimmt hat, ohne dass je ein Wort darüber gefallen wäre.

Genau das macht auch den Charme dieses kleinen liebenswerten französischen Films aus: David und Amanda versuchen, den traurigen Alltag und den Schmerz über den Verlust gemeinsam zu bewältigen. Dabei gibt es nicht viele Diskussionen oder Auseinandersetzungen, das gemeinsame Handeln und Ausprobieren bringt sie schrittweise einander näher. Dass das so gut funktioniert, liegt wesentlich an den beiden Hauptdarstellern, die unaufdringlich, natürlich und sehr glaubhaft wirken. Während Vincent Lacoste in Frankreich schon vor diesem Film als vielversprechender Newcomer galt, ist die Ende 2008 geborene Isaure Multrier in ihrer ersten Rolle auf der Leinwand zu sehen. Nachdem der Film auf verschiedenen Festivals (Venedig, Lissabon, Tokio) große Beachtung fand, wurde Vincent Lacoste 2019 für seine Rolle als David auch für einen César als Bester Hauptdarsteller nominiert.

Gabi Brandt

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Französisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (3. Woche 2020).