Maybe, Baby!

Marie ist 34, ist schon ewig mit Sascha zusammen und alle ihre Freundinnen haben bereits Kinder. Auch Marie und Sascha beschäftigt das Thema Familiengründung und so wird beim Sex genau darauf geachtet, wann Marie ihre fruchtbaren Tage hat. Doch insgeheim ist Marie sich gar nicht sicher, ob sie das alles so will. Und sie hat eine Affäre mit dem jüngeren Lukas. Keine Verbindlichkeiten, keine Verpflichtungen, Marie ist entspannt. Als Sascha beruflich verreist ist, fährt sie mit Lukas auf eine Berghütte in die Tiroler Alpen. Blöderweise hatte Sascha genau die gleiche Idee – mit seiner Affäre, der älteren Birgit. Da der Sessellift erst nach dem Wochenende wieder fährt, sitzen die vier in der Hütte fest und Marie ist gefordert, sich nun wirklich mit ihrer Beziehung und ihren Wünschen für die Zukunft auseinanderzusetzen.

Mit „Maybe Baby“ gibt die Schauspielerin Julia Becker (Die Hannas) ihr Regiedebüt. Ihre teils mit Crowdfunding finanzierte Beziehungskomödie lief unter anderem auf dem Festival Max-Ophüls-Preis. Im Zentrum der Geschichte steht ein Paar mit untypischer Rollenverteilung: Während Marie einfach noch nicht so richtig erwachsen werden mag, möchte Sascha im Leben gerne langsam ankommen. Die skurrile Situation, dass beide mit ihren jeweiligen Affären am gleichen Ort festsitzen, fühlt sich ein wenig konstruiert an. Auch nutzt der Film nicht die Möglichkeit, wirklich tief in Gefühle und Sorgen der Figuren hineinzugehen, indem er stattdessen Marie und Sascha lange Zeit bockig umeinander herumtanzen lässt. Die eigentlich interessanten Nebenfiguren Lukas und Birgit bekommen so auch zu wenig Möglichkeit, sich zu entfalten. Dank des tollen, unverkrampft spielenden Ensembles und einem flotten Erzähltempo gelingt es „Maybe Baby“ trotzdem, unterhaltsam zu sein.