Maquia - Eine unsterbliche Liebesgeschichte

Länge:
110 Minuten (Blu-ray: 115 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
16.05.2019
Regie:
Mari Okada
Darsteller:
- / -
Genre:
Animation , Abenteuer , Drama
Land:
Japan, 2018

Niemals dürfe sie sich in einen Menschen verlieben, warnt man die 15-jährige Maquia. Weil sie aus dem Volk der Iorph stammt, kann sie sehr alt werden. Sich in einen Normalsterblichen zu verlieben, bedeutet dementsprechend nur Leid, weil sie diesen überleben wird. Bei diesen Worten ahnt man schon, was passieren wird. Natürlich wird sie sich verlieben. In einen sterblichen Menschen. Und dann geht der Ärger los.

Weit gefehlt. „Maquia“, einer der wenigen Anime-Langfilme, für den eine Regisseurin verantwortlich zeichnet, schlägt einen anderen Weg ein. Ja, Maquia wird schon bald einem Menschen ihre ganze Liebe schenken. Aber nicht etwa einem Mann (oder einer Frau), sondern einem Baby, das sie hilflos in den Armen seiner ermordeten Mutter findet. Über etwa zwei Jahrzehnte – und im Epilog noch darüber hinaus – begleitet der Film Maquia und ihren Ziehsohn Erial und erzählt von der Beziehung der beiden, wie Maquia sich aufopfert, wie sie zunächst als Mutter akzeptiert wird und Erial schließlich doch seinen eigenen Weg geht und nicht so recht weiß, warum diese Frau sich seiner eigentlich angenommen hat. Das geht ungemein zu Herzen, was auch an dem eindringlichen Score von Kenji Kawaii liegt, der mit seiner Musik für „Ghost in the Shell“ einen der besten Anime-Scores überhaupt komponiert hat, wird in wunderschönen Bilder eingefangen – und vor dem Hintergrund einer epischen High-Fantasy-Welt erzählt. Wir tauchen ein in eine Welt, in der es magische Völker wie die Iorph gibt, die mit kunstvollen Webarbeiten ihre Erfahrungen und Gefühle für die Nachwelt festzuhalten versuchen, oder aber drachenähnliche Wesen, in der machtgierige Völker andere unterdrücken und sich die scheinbar unterlegenen schließlich zum Widerstand zusammenschließen.


Neben den hochemotionalen Szenen kommt es so immer wieder zu großen Schlachten, die in dem grandios ausgearbeiteten fantastischen Setting – allein die Gestaltung der Stadt Mezarte ist eine Wucht – ausgetragen werden. „Maquia“ ist insofern vieles: Ein Fantasyfilm mit allem, was dazu gehört. Aber vor allem eine sehr einfühlsame Geschichte über die Liebe von Müttern zu ihren Kindern, über Vergänglichkeit und Abschiede. Wieder einmal beweisen die japanischen Animationskünstler, dass man all dies stimmig unter einen Hut bringen kann. Eine kleine Entdeckung inmitten all der Arbeiten der etablierten Anime-Regisseure.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Japanisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (32. Woche 2019).