Mademoiselle Populaire

Die junge Frau Rose hat es satt, im väterlichen Krämerladen zu bedienen. Sie will etwas aus ihrem Leben machen und weiß, dass sie dazu das kleine Örtchen in der Normandie verlassen muss. Wir schreiben das Jahr 1958; da gibt es nicht allzu viel Auswahl an klassischen Frauenberufen. Aber unter den wenigen ist einer, von dem Rose schon lange träumt: Sie will Sekretärin werden. Damit sie wenigstens mit einer Fertigkeit beeindrucken kann, übt sie auf der Schreibmaschine, die in Papas Schaufenster stand. Und tatsächlich bekommt sie einen Vorstellungstermin, bei dem sie prompt durch ihre flinken Finger Monsieur Echard, den Chef, beeindrucken kann. Rose hat den Job und Monsieur Echard bald ein neues Vorhaben: Er meldet Rose für den regionalen Wettbewerb im Maschinenschnellschreiben an und trainiert mit ihr sehr konsequent dafür.

Man ahnt, dass sich alsbald auch eine Liebesgeschichte in die Konstellation zwischen der Sekretärin und dem Chef schleicht. Ansonsten lebt der Film vom gut getroffenen Flair der späten Fünfziger Jahre und der begrenzten Spannung, die heutzutage die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb hervorrufen kann. Heute, wo Stenographiekenntnisse überholt sind und stattdessen Diktiergeräte, Smartphones und PCs nicht nur die Aufnahme, sondern auch eine erste Schreibfassung liefern. Wo Schüler nicht nur frühzeitig Schreiben am PC lernen, sondern auch bereits mit Bearbeitungs- und Präsentationsprogrammen vertraut sind. Dennoch kann der Film mit eigenem Charme die ein halbes Jahrhundert zurückliegende Zeit aufleben lassen und selbst die Wettbewerbssituationen, in denen Dutzende von Frauen auf Schreibmaschinen einhacken, sind wie ein sportlicher Wettkampf unterhaltsam inszeniert.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch

Gabi Brandt