Madame Bovary

Länge:
115 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Sophie Barthes
Darsteller:
Mia Wasikowska (Emma Bovary), Henry Lloyd-Hughes (Charles Bovary), Ezra Miller (León), Logan Marshall-Green (Marquis d’Andervilliers), Rhys Ifans (Monsieur Lheureux) u.a.
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, Belgien, USA , 2014

1857 erschienen, gehört Gustave Flauberts großer, realistischer Gesellschaftsroman zu den Klassikern der Weltliteratur. Angeregt wurde der französische Schriftsteller 1848 durch einen Zeitungsartikel im „Journal de Rouen“, der von dem Selbstmord einer Arztgattin namens Delphine Delamare aus Ry bei Rouen berichtete. Seine Hauptfigur heißt Emma, stammt aus bäuerlichen Verhältnissen und wird als junge Frau mit dem Landarzt Charles Bovary verheiratet. Bovary ist ein gutmütiger, ziemlich uninspirierter Mann, der in gutbürgerlichen Verhältnissen lebt, sich für seine Patienten aufopfert, oft von Pflicht spricht, Vergnügen, Lust und Leidenschaft aber eher verachtet. Für Emma, die von einem gesellschaftlich aufregenden Leben geträumt hatte, bricht schon bald eine Welt zusammen. Eine für sie als erfüllend empfundene Aufgabe kann Emma hier auf dem Land nicht finden; alles erscheint ihr trostlos und leer. „Hier ist nichts, was meine Seele rührt als meine eigenen Gedanken“, sagt sie später zu dem feinsinnigen Kanzlist León, mit dem sie eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Ihre Sehnsucht nach Luxus dagegen stillt sie beim Händler Lheureux, nachdem er ihr das verführerische Angebot gemacht hat, für all die prachtvollen Kleider, Vorhänge und Teppiche ein Darlehen aufnehmen zu können. So verwandelt sich Emmas eintöniges Dasein in ein Leben voll aufregender Abenteuer und Leidenschaft, aber auch voller Heimlichtuerei und Gewissensbisse. Nach der Liebschaft mit León folgt die Affäre mit dem Marquis d’Andervilliers, später wird sie regelmäßig nach Rouen fahren, um León heimlich wiederzutreffen. Inzwischen steigen ihre Schulden unaufhörlich, bis es zum Eklat kommt. Als Lheureux auf seinem Geld besteht und der Gerichtsvollzieher sich zur Pfändung anmeldet, weiß sich Emma keinen anderen Rat, als aus dem Leben zu scheiden.

„Madame Bovary“ ist im Laufe der Filmgeschichte immer wieder adaptiert worden, ob in Europa oder gar in Indien oder auch Argentinien. Diese Verfilmung ist allerdings die erste, bei der eine Frau Regie geführt hat. Die französisch-amerikanische Drehbuchautorin und Regisseurin Sophie Barthes legt hier nach ihrem Spielfilmdebüt „Cold Souls“ einen aufwändig produzierten, visuell äußerst geschmackvoll und atmosphärisch dicht aufgenommenen Kostümfilm vor, besetzt mit einem hochkarätigen Ensemble, allen voran die polnisch-australische Schauspielerin Mia Wasikowska (Maps to the Stars, Spuren - Lass alles hinter dir,Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln). Sie stellt die Emma mehr als eine depressive, einsame, sehnsuchtsvolle junge Frau dar und vernachlässigt dabei die im Roman angelegte, andere Seite der Bovary: nämlich ihre Exaltiertheit, ihre Sucht nach Abenteuer, Sex und Luxus. Gerade diese inneren Widersprüche aber sind es, die die Bovary zu solch einer wichtigen Figur der Weltliteratur gemacht haben und heute noch machen. Insofern ist Barthes’ Inszenierung gut anzusehen, zur Identifikation oder Auseinandersetzung mit diesem Frauenschicksal lädt sie wenig ein.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28. Woche 2016).