Love, Nina

1982 zieht die 21jährige Nina vom provinziellen Leicester in die Großstadt London. Einen richtigen Plan für ihr Leben hat sie noch nicht, nur Geld muss sie verdienen. So bewirbt sich Nina als Nanny im Haushalt von George, einer alleinerziehenden berufstätigen Mutter zweier Jungs. Der mit Büchern und intellektuellen Hausgästen gefüllte Haushalt der Literaturkritikerin ist eine spannende Welt für Nina, das trockene Mundwerk von George und die altkluge Art der beiden Jungs eine Herausforderung. Und dann gibt es in der Nachbarschaft noch Mark, bei dem sich Nina fragt, ob aus ihnen beiden etwas mehr werden könnte.

„Love, Nina“ beruht auf den wahren Erlebnissen der Autorin Nina Stibbe, die Anfang der 80er Jahre als Nanny im Haushalt von Mary-Kay Wilmers, der Herausgeberin des „London Review of Books“, arbeitete und darüber Briefe an ihre Schwester in Leicester schrieb. Diese verarbeitete sie später in einen Roman, den wiederum Nick Hornby als Drehbuch für die fünfteilige Miniserie adaptierte. Die Geschichte hat keine große Handlung, sondern schildert anekdotenhafte Ereignisse aus dem Alltag des schrägen Haushalts. Der liebevolle Blick auf die Figuren und der warme Look, die Regisseurin SJ Clarkson auch schon bei ihrem Spielfilm „Toast“ zeigte, sowie die klugen scharfzüngigen Dialoge machen aber Spaß, ebenso wie die beiden Frauen, die hier sehr gelassen im Zentrum der Geschichte stehen. „Love, Nina“ will nicht mehr als einen unterhaltsamen Einblick in einen alltäglichen Kosmos bieten und mag Freunden von Serien wie „Gilmore Girls“ gefallen.

Kirsten Loose