Look Away

Länge:
103 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Assaf Bernstein
Darsteller:
India Eisley (Maria/Airam), Jason Isaacs (Dan), Mira Sorvino (Amy), Penelope Mitchell (Lily), John C. MacDonald (Mark), Harrison Gilbertson (Sean)
Genre:
Thriller , Horror
Land:
Kanada, 2018

Schon die morgendliche Busfahrt zur Schule wird für die unsichere Maria zu einem Spießrutenlauf. Regelmäßig muss die Teenagerin die Mobbingattacken des fiesen Mark über sich ergehen lassen und erhält nicht einmal von ihrer einzigen Freundin Lily echte Unterstützung. Mehr noch: Auch zu Hause fühlt sich das blasse Mädchen unwohl. Vor allem ihr perfektionistischer Vater Dan, der als Schönheitschirurg praktiziert, lässt keine Gelegenheit aus, um Marias wenig selbstbewusstes Auftreten und ihre fehlenden sozialen Kontakte zu kritisieren. Eines Tages wird die Heranwachsende von ihrem Spiegelbild angesprochen, das sich Airam nennt und deutlich forscher gibt. Immer öfters tauscht sich Maria mit ihrer scharfzüngigen Doppelgängerin aus, klagt ihr ihre Sorgen und lässt sich irgendwann auf eine für ihre Umwelt verheerende Abmachung ein.

„Look Away“, der neue Spielfilm des in Israel geborenen Regisseurs und Drehbuchautors Assaf Bernstein, ist ein zweischneidiges Schwert. Hauptdarstellerin India Eisley („The Secret Life of the American Teenager“) liefert eine eindringliche Performance ab, spielt sowohl die von Zweifeln zerfressene Maria als auch die skrupellose, von unbändiger Wut getriebene Airam überzeugend. Die Geschichte einer Rache nehmenden Außenseiterin, die an die Stephen-King-Adaption „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ erinnert, befasst sich mit handfesten Pubertätsängsten. Kameramann Pedro Luque („Don’t Breathe“) fängt einige schicke, atmosphärische Bilder ein. Und noch dazu schüttelt Bernstein mehrere gruselige Momente aus dem Ärmel. Trotz dieser positiven Eigenschaften bleibt der kanadische Horrorthriller letztlich aber unter seinen Möglichkeiten, was inhaltlich-strukturelle Gründe hat. Obwohl der Film die Idee hinter dem bösen Spiegelbild eigentlich schon zu Anfang lüftet, versucht er eher ungeschickt, den folgenden Ereignissen mithilfe eingestreuter Flashbacks einen beklemmend-rätselhaften Anstrich zu verpassen. Enttäuschend eindimensional fällt in diesem Zusammenhang die Figur von Marias labiler Mutter Amy aus, deren Trauma dem Ganzen durchaus psychologische Tiefe hätte verleihen können. Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino (ausgezeichnet für ihre Darbietung in Woody Allens „Geliebte Aphrodite“) wird von ihrer flüchtig entworfenen Rolle allerdings kein bisschen gefordert. In den leicht zwiespältigen Gesamteindruck spielt außerdem hinein, dass das Skript in der zweiten Hälfte manche Handlungsfäden – Stichwort: Mark – etwas unsauber zu Ende bringt.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (8. Woche 2019).