Lockwood & Co. (Staffel 1)

Willkommen in einer Welt, in der Geister an der Tagesordnung sind! Und wo es die Aufgabe junger Agent*innen mit besonderen Fähigkeiten ist, sie zu bekämpfen und die Quellen zu neutralisieren, um die Bevölkerung zu schützen. Die auf der gleichnamigen Buchreihe von Jonathan Stroud basierende Netflix-Serie „Lockwood & Co.“ nimmt uns mit auf ein außergewöhnliches Abenteuer in einem London um das Jahr 2025 herum, wo sich durch „das Problem“ alles ein wenig anders entwickelt hat, als wir es kennen. Und wo wir es an der Seite von drei einfallsreichen Geisterjäger*innen nicht nur mit jeder Menge Gespenstern zu tun bekommen, sondern auch mit den dunklen Geheimnissen dahinter.

Was dich in der Netflix-Serie „Lockwood & Co.“ erwartet:

Eigentlich wollte Lucy Carlyle gar keine Geisterjägerin werden – vielmehr hat ihre Mutter sie dazu gezwungen, um für Unterhalt zu sorgen. Sie besitzt großes Talent als Hörende, aber die kleine Agentur, bei der sie ihre Ausbildung macht, ist grausig. Nach einem katastrophalen Vorfall und dem Verlust ihrer besten Freundin und Kollegin Norrie ist Lucy nicht länger bereit, sich zu solchen Bedingungen für rücksichtslose Erwachsene in Lebensgefahr zu begeben. Also läuft sie von zu Hause weg und versucht ihr Glück in London, wo sie schließlich auf eine Agentur trifft, die allein aus zwei Jugendlichen besteht – ohne Aufsichtspersonen, wie es sonst üblich ist. Die erste Begegnung mit ihrem neuen Chef Anthony Lockwood und seinem Kollegen George Karim ist etwas holprig und auch der erste Auftrag läuft mit einem schließlich bis auf die Grundsteine niedergebrannten Haus nicht ganz wie geplant. Dafür sind die drei plötzlich geheimnisvollen Verstrickungen auf der Spur, die weit über das einfache Bekämpfen von Geistern hinausgehen.

Lohnt sich die britische Fantasy-Serie für dich?

Es hat seine Gründe, dass „Lockwood & Co.“ kurz nach Serienstart auf Platz 1 der Top-Serien in Deutschland bei Netflix gelandet ist. Denn mit Degen, Fackeln und Silbernetzen durch das mystisch angehauchte London zu streifen, den verschiedensten Geistern gegenüberzutreten und in düsteren Kellern verborgene Hinweise zu bislang ungelösten Rätseln zu entdecken, macht nicht nur Laune. Wir sind dabei auch noch in Begleitung einer sehr charmanten Truppe, die vielleicht nicht immer die besten Entscheidungen, diese aber immer mit Nachdruck trifft. So führt der ebenso smarte wie starrköpfige Lockwood seine Kolleg*innen voller Übermut und Wetteifer in so manch ausweglose Situation – und in Kämpfe gegen höhere Mächte, die (eigentlich) kaum zu besiegen sind. George handelt mit seinem unbändigen Forscherdrang hier und da womöglich ein bisschen zu sehr im Sinne der Wissenschaft und beschwört damit entsprechende Konsequenzen herauf. Und Lucy lässt sich meist voll mitreißen vom Drang, das Richtige zu tun – selbst wenn das mitunter heißt, mitten in der Nacht allein mit einem verwegenen Geist im Rucksack in den verlassenen Experimentier- und Folterkeller eines einst berühmten Okkultisten hinabzusteigen.

Langweilig wird es jedenfalls nicht – und das, obwohl es in der Serie keine Smartphones und auch sonst keine technischen Gadgets gibt. Denn wie es scheint, hat sich in Sachen technologischer Fortschritt nicht mehr viel getan, seit 1975 die Zeit der Geister angebrochen ist. Deshalb stehen hier auch weiterhin Telefonzellen und man muss erst ins Archiv gehen, um Recherchen durchzuführen. Für die düster angehauchte Atmosphäre der Serie auf jeden Fall ein Pluspunkt.

Marius Hanke