Little Thirteen

Film: Little Thirteen
Länge:
90 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Christian Klandt
Darsteller:
Muriel Wimmer, Antonia Putiloff, Joseph Bundschuh, Isabell Gerschke, Philipp Kubitza, Gerdy Zint u.a.
Genre:
Drama , Jugend
Land:
Deutschland, 2012
Sarah ist dreizehn und lebt mit ihrer Mutter in einem Randbezirk von Berlin. Sie genießt es, ihre Wirkung auf ältere Jungen zu erproben, weil sie deutlich älter aussieht. Sex hatte sie schon häufig. So häufig, dass sie ihre Partner kaum noch zählen kann. Aber allmählich merkt sie auch, dass ein One-Night-Stand nicht dasselbe ist wie Schmetterlinge im Bauch. Mit dem 18-jährigen Lukas ist es nun irgendwie anders. Sarah findet es ungewöhnlich aber auch sympathisch, dass er nicht gleich beim ersten Treffen mit ihr schlafen will. Doch dann wird ausgerechnet ihre eigene Mutter Doreen, die sich gerne auch mal Klamotten von ihrer Tochter leiht und diese vielmehr als beste Freundin sieht, zu ihrer Konkurrentin. Doreen würde sich Lukas gerne einmal „ausleihen“. Und Lukas wiederum ist beileibe auch kein Musterjunge. Denn sein Geld hat er nicht selten in letzter Zeit damit aufgebessert, heimlich gedrehte private Pornovideos gegen Drogen zu verkaufen.

„Little Thirteen“ greift ein brisantes Thema auf, das vielfach von Boulevardmedien ausgeschlachtet wird. Junge Teenager, Porno und Sex – das schreit geradezu nach moralischer Entrüstung. Umso interessanter wird Christian Klandts Spielfilm, weil er den voyeuristischen Blick ganz und gar vermeidet. Er heftet sich an die Fersen seiner jungen Darsteller, hört ihnen zu und beobachtet, wie sie leben. Dabei erzählt er vor allem von ihrer radikalen Suche nach Orientierung, bei der körperliche Nähe jedoch zum Ersatz für Geborgenheit und gefühlte Nähe wird. Unsicherheiten über Beziehungen zwischen den Figuren – wie etwa zwischen Sarahs naiver Mutter und ihrer reifen Tochter – sind dabei absolut beabsichtigt und sollen irritieren. Doch je deutlicher das Verhalten der Figuren von dem abweicht, was in der Regel als normal angesehen wird, desto schwieriger wird es. Denn auch wenn manche Extremsituationen angeblich auf reale Fälle zurückgehen, so wirken diese im Film dann doch zu exotisch und gestellt – selbst wenn der Film sie betont beiläufig und unspektakulär zu zeigen versucht. Zum größten Problem für die Glaubwürdigkeit allerdings wird die Wahl der Darstellerin Muriel Wimmer. So gut sie spielt, so wenig nimmt man ihr ab, dass sie erst dreizehn Jahre alt sein soll. Sie wirkt vielmehr wie eine 16- oder 17Jährige. Auch dann wäre ihre Lebensweise durchaus noch skandalös genug. Aber in dieser Hinsicht wollten die Filmemacher eben unbedingt noch einen Schritt weitergehen. „Little Thirteen“ klingt eben anders als „Little Sixteen“.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch
DVD-Extras: Entfallene und alternative Szenen, Audiokommentar, Making of, Featurettes, Trailer

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDCapelight Pictures

Kauf-DVDCapelight Pictures

Kauf-Blu-rayCapelight Pictures

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (37. Woche 2013).