Liebe lieber ungewöhnlich

Neils Welt besteht aus den vier Wänden seiner kleinen, gut sortierten Videothek, den wenigen intellektuellen Dauergästen und natürlich aus Filmzitaten. Eines Tages betritt Violet sein Geschäft – und plötzlich steht Neils Leben Kopf. Violet will nicht nur zusehen. Sie will etwas unternehmen, selbst die Kontrolle übernehmen. Zum Beispiel sich nachts in einer großen Mainstream-Videothek einschließen lassen und dort alle DVDs vertauschen. Fasziniert von diesem Tatendrang verliebt sich Neil sofort in Violet. Doch – eigentlich hätte er es aus den Film Noirs wissen sollen, die er fast auswendig kennt – im Grunde führt sie ihn wie jene „Femme Fatales“ auch hinters Licht. Immer wieder inszeniert Violet Streiche für Neil, die ihn in peinliche – und schließlich sogar gefährliche – Situationen bringen.

Das Leben findet nicht auf der Leinwand statt. So simpel lautet die Moral, die Paul Soters Regiedebüt ganz unverhohlen an seine Zuschauer vermittelt. Allerdings braucht er dafür ganze eineinhalb Stunden, die sich doch sehr in die Länge ziehen. Zwar sind Cillian Murphy („The Wind that Shakes the Barley“, „Batman Begins“) und Lucy Liu („Drei Engel für Charlie“) alles andere als unbekannte Schauspieler, doch in dieser Komödie wirken sie so leblos wie die Pappfiguren von Filmstars, die in Neils Videothek herumstehen. Szene reiht sich an Szene, ohne dass die Handlung große Fortschritte machen würde, und viel zu selten gelingt es dem Regisseur, die Gags auf den Punkt zu bringen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Stefan Stiletto