Letztendlich sind wir dem Universum egal

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
94 Minuten (Blu-ray: 98 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
31.05.2018
Regie:
Michael Sucsy
Darsteller:
Angourie Rice (Rhiannon/„A“), Justice Smith (Justin/„A“), Owen Teague (Alexander/„A“), Maria Bello (Lindsey), Debby Ryan (Jolene)
Genre:
Love Story , Drama , Fantasy , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2018

Obwohl sie von ihrem Freund Justin häufig keine echte Zuneigung erfährt, gibt die 16-jährige Rhiannon ihm nicht den Laufpass. Bestätigt fühlt sie sich, als er aus heiterem Himmel wie ausgewechselt in der Schule auftaucht. Das Pärchen verbringt endlich einmal ein paar wunderbare Stunden und kommt sich in seinen Gesprächen näher als je zuvor. Am nächsten Morgen ist jedoch alles beim Alten. Und zu Rhiannons großer Verwunderung kann sich Justin nicht einmal an die schönen Erlebnisse erinnern. Noch hat die verunsicherte Schülerin keine Ahnung, dass sie es mit einer wandernden Seele namens „A“ zu tun hatte, die jeden Tag im Körper eines anderen, etwa gleichaltrigen Menschen erwacht. Da Rhiannon und der sympathische Geist füreinander bestimmt scheinen, tritt er fortan in immer neuen Inkarnationen in ihr Leben und schafft es sogar, sie von seiner Existenz zu überzeugen. Während die beiden mit aller Kraft versuchen, sich nicht zu verlieren, erweist sich der andauernde Körperwechsel als Herausforderung für ihre Beziehung.

Kann man sich in jemanden verlieben, ohne auf Äußerlichkeiten zu achten? Diese spannende Frage steht im Zentrum von Michael Sucsys (Für immer Liebe) neuem Spielfilm, der auf dem gleichnamigen Roman des US-Schriftstellers David Levithan basiert. Sind in anderen Highschool-Romanzen die Rollen recht klar verteilt, ergeben sich hier permanent neue Konstellationen, weil „A“ der anfangs verwirrten Rhiannon jeden Tag, losgelöst von Geschlecht, Hautfarbe und sexueller Orientierung, in anderen Gestalten gegenübertritt. Einzig der Charakter und die Handlungen der gutherzigen Seele zählen, nicht das ständig wechselnde Erscheinungsbild. Bei aller Freude über die damit einhergehende Vielfalt fällt jedoch auf, dass es bevorzugt dann zu körperlichen Annäherungen kommt, wenn die Protagonistin mit einem Jungen zusammen ist. Obwohl Rhiannon an einer Stelle auch ein Mädchen küsst, fehlt dem Film leider etwas der Mut, sich noch stärker vom klassischen Boy-Meets-Girl-Muster freizumachen. Die in helle, klare Bilder getauchte Adaption nutzt ihre übernatürliche Prämisse für charmante Humoreinlagen und schneidet reizvolle Gedanken zu den Themen „Liebe“ und „Menschsein“ an, kommt allerdings nur selten über die Oberfläche hinaus. Viele Entwicklungen und Ideen arbeitet das von Jesse Andrews (Ich und Earl und das Mädchen) verfasste Drehbuch zügig ab, anstatt sich genauer mit ihnen zu befassen. Unter dem Strich ist „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ – im Original heißen Roman und Film übrigens schlicht „Every Day“ – ein solides, ordentlich gespieltes Teenager-Drama, dem es größtenteils gelingt, allzu ärgerliche Klischees zu umschiffen.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (40. Woche 2018).