Leo und Claire

1942 wird der Schuhfabrikant Leo Katzenberger wegen angeblicher Rassenschande zum Tode verurteilt. Die Mieter seines Hauses hatten den jüdischen Geschäftsmann denunziert, mit der deutschen „arischen" Fotografin Irene Scheffler ein Verhältnis gehabt zu haben.

Den wachsenden Antisemitismus in seiner Umgebung will Katzenberger nicht wahrhaben; seine Tochter emigriert 1938 nach Palästina, er selbst wird mit anderen Juden Nürnbergs zusammengeschlagen, kurz darauf verliert er seine Geschäfte. Zwar beendet er die regelmäßigen Besuche bei der jungen Fotografin, doch als er die noch ausstehende Miete von ihr braucht, wird er beim Besuch in ihrem Atelier beobachtet.

Der authentische Fall wird von Vilsmaier auf ein Ausstattungsstück mit simpler Schwarz-Weiß-Zeichnung der Charaktere und der historischen Dimension reduziert. Die Szene mit den zusammengetriebenen Juden beispielsweise, mit bodennaher Kamera zwischen Stiefeln gedreht, verliert durch die üppig bedeutungsschwangeren Streicherklänge, die alle Originalgeräusche überdecken, jeden ernstzunehmenden Realitätsbezug. Die Nebenfiguren sind kaum mehr als chargierende Statisten, und auch den Hauptdarstellern bleibt wenig Spiel-Raum. Als filmische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte des Nationalsozialismus wenig geeignet.

DVD Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
keine Extras

mk