Kosmetik des Bösen

Darum geht es in „Kosmetik des Bösen“:

Nach einem Vortrag muss der berühmte polnische Architekt Jeremiasz Angus schnell zum Flughafen. Leider verpasst er seinen Flug und muss in der VIP-Lounge, die er einst selbst designt hat, warten. Die junge Frau, die er im Taxi zum Flughafen mitnahm, spricht ihn erneut an und zwingt ihm ihre Geschichte auf. Er versucht die aufdringliche Person abzuschütteln. Doch er wird die Frau, die sich ihm als Texel Textor vorstellt, einfach nicht mehr los. So lässt er sich auf ihre Erzählungen ein. Schnell muss er feststellen, dass Texels Story von grausamer Kindheit, Gewalt und Tod mehr mit ihm zu tun hat als ihm lieb ist. Realität, Erinnerung und Fiktion verschwimmen. Muss sich der Star-Architekt nun einem dunklen Geheimnis aus seiner Vergangenheit stellen?

Lohnt sich der Film für dich?

Der spanische Regisseur Kiké Maíllo verwandelt in seiner Verfilmung den gleichnamigen Bestseller der belgischen Krimiautorin Amélie Nothomb in einen psychologischen Thriller, der durch das intensive Spiel der beiden Hauptdfiguren Athena Strates und Tomasz Kot zu einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel wird. Die Verwischung von Realität und Fiktion im Blick des Hauptdarstellers ist nicht gerade ein neues Stilmittel des Thrillers, gelingt hier aber ausnehmend gut, schafft überraschende Momente und gipfelt in einem unerwarteten Showdown. Thrillerfans kommen in Maíllos Film also durchaus auf ihre Kosten, wenngleich der Film letztlich kein Meilenstein des Genres ist, sondern nur wohlbekannte Muster raffiniert arrangiert.

Werner Barg