Kingsman: The Golden Circle

2014 gelang es dem Kleinkriminellen Eggsy in der augenzwinkernden Agentenkomödie „Kingsman: The Secret Service“, sich in einem anstrengenden Trainingsprogramm für den titelgebenden, regierungsunabhängigen Geheimdienst zu empfehlen und die wahnsinnigen Weltrettungspläne eines Internetmoguls zu vereiteln. In der Fortsetzung, die abermals von „Kick-Ass“-Regisseur Matthew Vaughn verantwortet wurde, steht der junge Mann nun vor einer ganz besonderen Herausforderung: Als bei einer Anschlagsserie die Hauptquartiere der Kingsman-Organisation zerstört und fast alle Mitglieder getötet werden, macht sich Eggsy, begleitet von seinem früheren Ausbilder Merlin, der das Attentat ebenfalls überlebt hat, auf die Suche nach dem Schuldigen. Ihre Nachforschungen führen die beiden Agenten geradewegs in den US-Bundesstaat Kentucky, wo sie hinter der Fassade einer Whiskey-Brennerei Bekanntschaft mit der amerikanischen Schwestergesellschaft Statesman machen. Gemeinsam versuchen die Spione fortan, die verrückte Drogenbaronin Poppy zu Fall zu bringen, die hinter den verheerenden Angriffen steckt.

Ein absurder, auf logische Zusammenhänge pfeifender Verschwörungsplot und stilisiert-überdrehte Actionszenen bestimmen auch das zweite Abenteuer des Agenten Eggsy, der mittlerweile den Decknamen Galahad trägt, den er von seinem alten Mentor Harry Hart übernommen hat. Schon im Trailer zur Fortsetzung wird offenbart, dass der von Colin Firth gespielte, im ersten Teil vermeintlich ermordete Gentleman-Spion noch immer unter den Lebenden weilt und nun ganz unverhofft auf seine früheren Bekannten trifft. „Kingsman: The Golden Circle“ bemüht sich, den anarchischen Witz und die unbändige Energie des Vorgängers erneut einzufangen, hat in puncto Schwung und Kreativität trotz einiger irrwitziger Kampfchoreografien und netter Pointen aber doch das Nachsehen. In manchen Augenblicken wiederholen Vaughn und Koautorin Jane Goldman Bekanntes lediglich in leicht abgewandelter Form. Und am Ende wird man das Gefühl nicht los, dass den frisch eingeführten, recht prominent besetzten US-Agenten etwas mehr Entfaltungsraum gut zu Gesicht gestanden hätte. Wunderbar exzentrisch fällt einmal mehr die Schurkenrolle aus, in der Oscar-Preisträgerin Julianne Moore eine einprägsame Performance abliefert. Obwohl die 50er-Jahre-Liebhaberin Poppy, die sich im Dschungel von Kambodscha ein nostalgisches Wunderland errichtet hat, ständig lächelt, umweht die skrupellose Drogenhändlerin in jeder Szene eine unheimliche Aura. Eine markante Duftmarke hinterlässt darüber hinaus ein berühmter Musiker, der sich selbst spielt und in einer Art Running Gag als Poppys leidgeplagte Geisel zu sehen ist.

DVD Extras: Featurettes

Blu-ray Extras: Featurettes, Trailer

Christopher Diekhaus