King Arthur

Im Jahr 415 n. Chr. beginnen sich die Römer nach langer Besatzungszeit aus Britannien zurückzuziehen, während der wilde Stamm der Sachsen immer weiter ins Innere des Landes vordringt und eine Spur der Verwüstung hinter sich zieht. Arthur Castus, der Sohn eines Römers und einer Britin, hat mit seinen tapferen sarmatischen Rittern bisher im Dienst der römischen Armee gestanden und schon viele Kämpfe gegen die von Merlin geführten Woads (Pikten) geführt. Bevor er und seine Mannen von ihrem Eid entbunden werden und Arthur nach Rom zurückgeschickt wird, müssen sie noch einen letzten Auftrag erfüllen, der einem Selbstmordkommando gleicht: Sie sollen eine römische Adelsfamilie, die dem Papst nahe steht, aus einem schottischen Stützpunkt der Römer retten, bevor Merlin und seine Truppe oder die marodierenden Sachsen sie ausfindig gemacht haben. Es gelingt den Rittern, zu der Adelsfamilie vorzudringen, die ihrerseits eine Gruppe britischer Christen gefangen hält, weil diese sich geweigert hatten, den Römern zu dienen. Sie werden von Arthur befreit, darunter auch Guinevere, die schöne und kampferprobte Tochter eines Stammesfürsten. Als die übermächtigen Sachsen angreifen, steht sie Arthur zur Seite. Aber siegen können sie nur, wenn sie sich mit Merlin und den Moads verbünden, was Arthur auch die Entscheidung abverlangt, ob er sich mehr als Römer oder als Brite fühlt. Wie die Geschichte dann ausgeht, verrät schon der Filmtitel.

Produzent Jerry Bruckheimer (u. a. „Pearl Harbor“) und Regisseur Antoine Fuqua haben es mit den historischen Ereignissen nicht allzu genau genommen und die ihnen als Vorlage dienende Artussage sehr eigenwillig ausgeschmückt. Auch die Charakterisierung der Figuren als heldenhafte Freiheitskämpfer mit geradezu übernatürlichen Fähigkeiten ist stark idealisiert und unterscheidet klar zwischen den Guten und den Bösen, die am Ende ihre gerechte Strafe erhalten. Aber natürlich sind alle kinotauglich kostümiert und es sieht auch wirklich gut aus, wenn die junge Keira Knightley als Guinevere trotz Verletzung, Entkräftung und langer Dunkelzellen-Haft in den Kampf zieht, als käme sie gerade aus dem Fitnesscenter. Man sollte die Geschichte also nicht für bare Münze nehmen, sondern einfach nur als spannendes Abenteuer sehen, das inszenatorisch und in Ausstattung und Kameraführung auf fast schon perfekte Weise historische Zeiten heraufbeschwört und dabei auch einige spannende Kampfszenen vom Feinsten bietet.

Der Film ist in zwei unterschiedlich langen Fassungen erhältlich, die für verschiedene Altersstufen freigegeben worden sind. Während die Langfassung (frei ab 16 J.) die perfekt choreografierten Kampfszenen in ihrer ganzen Grausamkeit und archaischen Kraft detailreich zeigt, konzentriert sich die um 14 Minuten gekürzte und bereits ab 12 Jahren freigegebene Fassung etwas mehr auf die heldenhaften Abenteuer der Figuren und die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen König Arthur und der schönen Guinevere.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte, Kroatisch, Niederländisch, Slowenisch
DVD-Extras: Making of, Behind the Scenes, Audiokommentar, Alternatives Ende, Bildergalerie

Der Filmtitel liegt seit September 2005 auch als „Director’s Cut“ auf DVD und UMD vor. Die Gesamtlaufzeit dieser Ausgabe beträgt 136 Minuten

Holger Twele