Kaskade rückwärts

Maja, eine Frau Ende Dreissig, gibt ihre festgefahrenen Lebensbahnen auf. Sie hat das Gefühl, dass es für sie noch mehr geben muss als ein Häuschen auf dem Lande, eine Arbeit bei der regionalen Busgesellschaft und die Probleme der halbwüchsigen Tochter. In der Großstadt findet sie eine Arbeit als Schaffnerin bei der Bahn und sie macht sich per Annonce auf die Suche nach einem Mann. Doch bald wird deutlich, dass eine Frau, die selbstbestimmt nach ihrem Lebensglück sucht, nur schwer in das Weltbild der meisten Männer passt. Nach einigen Fehlschlägen bei der Partnersuche, fallen Maja schließlich die verliebten Blicke ihres unscheinbaren Kollegen Gerd auf.

Iris Gusner war eine der wenigen Regisseurinnen, die bei der DEFA kontinuierlich gearbeitet haben. Wie in all ihren Filmen geht es auch in "Kaskade rückwärts" um Selbstfindungsprozesse von Frauen innerhalb der DDR-Gesellschaft. Humorvoll verdeutlicht sie hier, wie entgegen aller offiziellen Beteuerungen, die Emanzipation durch prägende gesellschaftliche Konventionen behindert wird. Dabei stützt sie sich auf genaue Alltagsbeobachtungen.