Jane Eyre

Der Bestseller von Charlotte Brontë, den sie unter dem männlichen Pseudonym Currer Bell veröffentlichte, zählt zu den schönsten Liebesgeschichten der Literatur. Jane Eyres Kindheit als Waise ist geprägt von Entbehrungen und fehlender Liebe. Erst als Erzieherin auf Schloss Thornfield findet sie einen Ort, an dem sie sich geborgen fühlt. Nicht zuletzt liegt dies an dem charismatischen Hausherrn Edward Rochester, zu dem sich Jane Eyre hingezogen fühlt. Die zuerst vergebliche Liebe wird belohnt, als sich Edward ebenfalls für sie entscheidet. Das Glück währt allerdings nur kurz. Noch vor dem Altar stellt sich das Schicksal zwischen die Liebenden und es bedarf Janes ganzer Kraft, das dunkle Geheimnis Rochesters zu lüften und doch noch ihr Glück zu finden.
Die mittlerweile zehnte Verfilmung des Romans handelt die Kindheit Jane Eyres als kurzen Rückblick mit OFF-Kommentar ab und widmet sich umso mehr der Liebesgeschichte zwischen Jane und dem geheimnisvollen Schlossherrn. Zwar tritt Jane Eyre als willensstarke und eigensinnige junge Frau auf, doch Lebenshunger, Neugier und erwachende Sexualität werden in der Inszenierung Robert Youngs nicht ausgespielt. Dabei sind Samantha Morton und Ciarán Hinds in den Hauptrollen durchaus überzeugend. Die Kamera hat die Facetten ihrer Person besser erkannt: kühle und bleiche Farbtöne wechseln mit warmen Rot- und Brauntönen. Die in düsteren Außenaufnahmen eingefangene Naturmystik steigert das Geschehen ins Melodramatische.