Jahrhundertfrauen

Länge:
119 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Mike Mills
Darsteller:
Annette Benning (Dorothea), Lucas Jade Zumann (Jamie), Elle Fanning (Julie), Greta Gerwig (Abbie), Billy Crudup (William)
Genre:
Komödie , Familienfilm
Land:
USA, 2016

Santa Barbara, Kalifornien im Jahr 1979: Jamie ist 15, seine Mutter Dorothea ist Mitte 50. Sie wurde spät Mutter, hat sich rasch von Jamies Vater getrennt und zieht den Sohn alleine groß. Trotzdem hat sie das Bedürfnis, Jamie männliche Ersatzvaterfiguren bieten zu können. Doch ihr Untermieter William ist zwar ein freundlicher Mensch und hilft handwerklich in dem großen alten Haus aus, das sie zusammen bewohnen, doch Jamie findet keinen Draht zu ihm. Als Jamie nach einem Ohnmachtsspiel mit Freunden ins Krankenhaus muss, ist Dorothea eine Grenze überschritten. Sie versteht ihren Sohn nicht und sieht sich zunehmend überfordert, ihm den richtigen Weg zu weisen. Wenn es kein männlichen Pendant gibt, so müssen Frauen, die im Alter näher an Jamie sind, helfen. Dorothea bittet das 17-jährige Nachbarsmädchen Julie und die Mittzwanzigerin Abbie, die bei ihr ebenfalls zur Untermiete wohnt, um Hilfe. Abbie nimmt Jamie in die Kunst- und Punkszene mit, in der sie sich bewegt, und versorgt ihn mit feministischer Literatur. Mit Julie sind die Dinge anders kompliziert, da Jamie heimlich in sie verliebt ist. Und so wird das ganze Unterfangen eine ziemliche Prüfung für alle Beteiligten.

Mit seinem Zweitlingsfilm Beginners hat Mike Mills seinem Vater ein Denkmal gesetzt und einen thematisch wie erzählerisch ungewöhnlichen und zärtlichen Film über das späte Coming-out seines Vaters erzählt. Mit „Jahrhundertfrauen“ widmet Mills sich nun seiner Mutter und schafft ein so kluges wie warmherziges Porträt einer nicht ganz typischen Familie mit einem eigenwilligen Familienoberhaupt. Mutet die Patchwork-/Wohngemeinschafts-Konstellation für die heutige Zeit modern und zeitgemäß an, war sie Ende der 1970er Jahre ganz schön progressiv. Das Schöne und Besondere an „Jahrhundertfrauen“ ist, dass der Film ermöglicht, sich sowohl in die Perspektive des Sohns, wie auch der Mutter einzufühlen. Mills erzählt die Geschichte aus beiden Perspektiven mit jeweiligem Voice-Over. Er macht verstehbar, wie es für Jamie ist, einerseits noch Halt zu brauchen, sich zugleich von der Mutter abzugrenzen, aber auch darüber nachzudenken, ob diese eigentlich auf dem richtigen Weg ist. Und er erzählt von Dorothea, die es gewohnt ist, die Dinge alleine zu regeln und klar weiß, was sie will, dabei aber bisher gut ihre eigenen Unsicherheiten überdeckt. Auch die Nebenfiguren Julie und Abbie werden mit all ihren Sorgen gut spürbar und zu liebenswerten Mitreisenden auf dem Weg von Jamie und Dorothea. „Jahrhundertfrauen“ ist komisch und schmerzlich und so leicht und frei schwebend, wie Jamie, der auf seinem Skateboard durch die hügeligen Straßen der Stadt düst. Ein großartiger Film über das Erwachsenwerden und das Erwachsenwerdenlassen.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (39. Woche 2017).