Jahrestage - Aus dem Leben der Gesine Cresspahl

Länge:
360 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Margarethe von Trotta
Darsteller:
Suzanne von Borsody, Matthias Habich, Kai Scheve, Marie-Helen Dehorn, Susanna Simon, Axel Milberg, August Zirner, Katalyn Zsigmondy, Hanns Zischler, Nina Hoger
Genre:
Drama , Historienfilm , Literaturverfilmung , Politischer Film
Land:
Deutschland, 2000
Gesine Cresspahl, geboren 1933 in der mecklenburgischen Stadt Jerichow, lebt 1967 als allein erziehende Mutter mit ihrer Tochter Marie in New York. Marie hat ihren Vater Jakob, der bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kam, nie kennen gelernt und möchte jetzt, mit elf Jahren, etwas über Gesine und Jakob wissen. Doch Gesines Liebesgeschichte ist nur ein Teil der größeren Geschichte ihrer Familie. Und so erzählt sie Marie von der Begegnung ihrer Eltern, von ihrer Geburt und den ersten Jahren unter der nationalsozialistischen Diktatur. Sie beschreibt den Wandel der Stimmung in Jerichow, die extremen Schuldgefühle, die ihre sehr religiöse Mutter befielen, und den Freitod der Mutter in der Reichspogromnacht. Sie berichtet von den Spionagediensten ihres Vaters für die Engländer und über das Ende des Krieges, als zunächst die Engländer Jerichow übernahmen und Gesines Vater als Bürgermeister einsetzten.
Jakob kommt zu diesem Zeitpunkt als Flüchtling nach Jerichow und bleibt mit seiner Mutter in Cresspahls Haus. Mit der Übernahme der Region durch die Russen hoffen Gesines Vater und Jakob auf eine „neue Zeit“. Doch noch sind willkürliche Übergriffe der Roten Armee an der Tagesordnung. Vater Cresspahl wird eine öffentliche Beschwerde hierüber zum Verhängnis und er verbringt die nächsten sechs Jahre in einem Umerziehungslager. Jakob verlässt Jerichow, um sich zum Eisenbahner ausbilden zu lassen.
Mit 18 Jahren steht Gesine kurz vor dem Abitur, als sie zum ersten Mal selbst „Farbe bekennen“ muss. Einer Klassenkameradin droht ein Schulverweis, weil sie sich weigert, ihr christliches Kreuz abzulegen. Der Einsatz für ihren Verbleib an der Schule hat für Freunde von Gesine fatale Folgen, sie selbst wird von der Staatssicherheit verhört. Gerade als Jakob überraschend wieder in Jerichow ankommt und Gesine seine Liebe erklärt, hat sie sich entschlossen, in den Westen zu gehen.
Einige Jahre später arbeitet sie in Düsseldorf für die Nato. Ein Posten, der die Stasi interessiert. Sie beginnt, Druck auf Gesine auszuüben. Doch nicht nur auf sie, auch auf ihren Vater, Jakobs Mutter und Jakob. Gesine kehrt ein letztes Mal nach Jerichow zurück.
1967 ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Hoffnungen des Prager Frühlings und das Jahr, in dem Martin Luther King ermordet wurde. Die politischen Ereignisse dieser Zeit und Gesines Familiengeschichte sind in parallelen Erzählsträngen eng verwoben. Mit ihrer schwarzen Klassenkameradin Franzine erlebt Gesines Tochter Marie zum ersten Mal Widersprüche zwischen Ansichten und persönlichem Empfinden. Und für Gesine Cresspahl stehen wieder einmal wichtige Entscheidungen an. Persönlich muss sie sich mit dem Heiratswunsch ihres Freundes auseinandersetzen, moralisch beschäftigt sie die Frage, ob sie den Auftrag ihrer Bank annehmen soll, mit einem kapitalistischen Kreditangebot für die Regierung Dubceks nach Prag zu reisen.
Margarethe von Trotta hat in „Jahrestage“ die Komplexität historischer Ereignisse und die Vielschichtigkeit persönlichen Denkens und Handelns der einzelnen Figuren dramaturgisch so geschickt strukturiert, dass eine nachvollziehbare Lebensgeschichte dabei herausgekommen ist. Dabei hat sie auf Pathos und emotionale Betonungen verzichtet, so dass der Zuschauer immer Betrachter bleibt und Raum für eigene Gedanken behält. Dass dies gelingt, ist nicht zuletzt auch der ausgezeichneten Besetzung zu verdanken.
Die Verfilmung erscheint auf zwei VHS-Kassetten. Eine CD-Rom zum Film gibt es beim Bertz-Verlag.
Jakob kommt zu diesem Zeitpunkt als Flüchtling nach Jerichow und bleibt mit seiner Mutter in Cresspahls Haus. Mit der Übernahme der Region durch die Russen hoffen Gesines Vater und Jakob auf eine „neue Zeit“. Doch noch sind willkürliche Übergriffe der Roten Armee an der Tagesordnung. Vater Cresspahl wird eine öffentliche Beschwerde hierüber zum Verhängnis und er verbringt die nächsten sechs Jahre in einem Umerziehungslager. Jakob verlässt Jerichow, um sich zum Eisenbahner ausbilden zu lassen.
Mit 18 Jahren steht Gesine kurz vor dem Abitur, als sie zum ersten Mal selbst „Farbe bekennen“ muss. Einer Klassenkameradin droht ein Schulverweis, weil sie sich weigert, ihr christliches Kreuz abzulegen. Der Einsatz für ihren Verbleib an der Schule hat für Freunde von Gesine fatale Folgen, sie selbst wird von der Staatssicherheit verhört. Gerade als Jakob überraschend wieder in Jerichow ankommt und Gesine seine Liebe erklärt, hat sie sich entschlossen, in den Westen zu gehen.
Einige Jahre später arbeitet sie in Düsseldorf für die Nato. Ein Posten, der die Stasi interessiert. Sie beginnt, Druck auf Gesine auszuüben. Doch nicht nur auf sie, auch auf ihren Vater, Jakobs Mutter und Jakob. Gesine kehrt ein letztes Mal nach Jerichow zurück.
1967 ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Hoffnungen des Prager Frühlings und das Jahr, in dem Martin Luther King ermordet wurde. Die politischen Ereignisse dieser Zeit und Gesines Familiengeschichte sind in parallelen Erzählsträngen eng verwoben. Mit ihrer schwarzen Klassenkameradin Franzine erlebt Gesines Tochter Marie zum ersten Mal Widersprüche zwischen Ansichten und persönlichem Empfinden. Und für Gesine Cresspahl stehen wieder einmal wichtige Entscheidungen an. Persönlich muss sie sich mit dem Heiratswunsch ihres Freundes auseinandersetzen, moralisch beschäftigt sie die Frage, ob sie den Auftrag ihrer Bank annehmen soll, mit einem kapitalistischen Kreditangebot für die Regierung Dubceks nach Prag zu reisen.
Margarethe von Trotta hat in „Jahrestage“ die Komplexität historischer Ereignisse und die Vielschichtigkeit persönlichen Denkens und Handelns der einzelnen Figuren dramaturgisch so geschickt strukturiert, dass eine nachvollziehbare Lebensgeschichte dabei herausgekommen ist. Dabei hat sie auf Pathos und emotionale Betonungen verzichtet, so dass der Zuschauer immer Betrachter bleibt und Raum für eigene Gedanken behält. Dass dies gelingt, ist nicht zuletzt auch der ausgezeichneten Besetzung zu verdanken.
Die Verfilmung erscheint auf zwei VHS-Kassetten. Eine CD-Rom zum Film gibt es beim Bertz-Verlag.
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Kauf-DVDALIVE
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (47. Woche 2002).