Ittefaq - Es geschah eines Nachts

In Mumbai geschieht ein Doppelmord und Polizeikommissar Dev Verma hat drei Tage Zeit, um den Täter zu überführen. Der Fall ist schwierig. Zwar gibt es zwei Zeugen, doch sie sind zugleich die Hauptverdächtigen. Dabei handelt es sich um den gefeierten Autor Vikram Seth, der gerade aus England gekommen ist, um hier in seiner Heimat sein neues Buch über die Vergewaltigung eines Mädchens herauszubringen, und um Maya Sinha, die junge Ehefrau eines gutverdienenden Rechtsanwalts. In deren Apartment wurde Vikram neben der Leiche des Ehemannes gestellt. Doch auch in Vikrams Wohnung gibt es eine Tote – seine Ehefrau und Managerin Katherine. Die unterschiedlichen Versionen darüber, was in der schicksalsträchtigen Nacht passiert sein soll, klingen beide sehr schlüssig. Doch der Kommissar weiß, dass nur eine Geschichte wahr sein kann. Hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Perspektiven, wird Dev Vrema nicht eher ruhen, bis er die Wahrheit herausgefunden hat.

Mit dem Remake des gleichnamigen indischen Klassikers aus dem Jahr 1969, inszeniert von der Bollywood-Legende Yash Chopra, legt Regisseur und Drehbuchautor Abhay Chopra sein Langfilmdebüt vor. Er hat das ursprünglich bürgerliche Drama seines Großonkels in einen in dunklen Farben gehaltenen, temporeichen Thriller verwandelt, mit messerscharfen Verhörsituationen und spannenden, immer wieder glaubwürdigen Rückblenden von den verschiedenen Versionen der Geschehnisse in der Mordnacht. Abhay Chopra manipuliert gekonnt das Publikum und bringt es genau in die Situation, in die sich der kluge wie unerbittliche Dev Verma befindet. Immer dann, wenn es einen handfesten Beweis für eine Version gibt, muss diese Variante kurze Zeit später wieder umgeworfen werden. Und damit nicht genug, verblüfft Abhay Chopra das Publikum dann am Schluss noch einmal mit überraschenden Wendungen.

DVD Extras: Poster, Trailer

Barbara Felsmann